Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat gemeinsam mit der AOK Nordwest zum 1.9.2022 das „CheckUp+“ – ein Programm zur frühzeitigen Diagnostik und Behandlung von Begleiterkrankungen – ins Leben gerufen. Das Programm soll bei bestehenden chronischen Krankheiten die Progression verhindern oder zumindest verlangsamen. Dazu werden bei bestimmten Indikationen die Begleit- und Folgeerkrankungen gezielt untersucht, um Komorbiditäten schneller zu erkennen.
Das Programm umfasst folgende sechs Versorgungsfelder:
- Demenz
- Symptomatische Arthrose des Hüft- und Kniegelenks
- Eisenmangel bei Herzinsuffizienz
- Respiratorische Insuffizienz bei COPD
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
- COPD bei bestehendem Asthma bronchiale
Wie werden die Zusatzleistungen vergütet?
Für die Vergütung des CheckUp+ ist die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein zuständig. Da die Leistungen nicht Teil der Regelversorgung sind, wird die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung nicht bereinigt – die Vergütung erfolgt extrabudgetär. Zuvor muss der Arzt die Zulassungsvoraussetzungen für seinen Patienten prüfen, wie beispielsweise das Mindestalter oder die vorliegenden Einschlussdiagnosen. Sind alle Eingangsvoraussetzungen erfüllt, wird der Patient in den Vertrag eingeschrieben, was der schriftlichen Genehmigung der KVSH bedarf.
Beim eigentlichen Screening wird ein negativer Befund mit 15 Euro vergütet. Wird beim Screening hingegen eine entsprechende Erkrankung diagnostiziert, werden in einem Arzt-Patienten-Gespräch der Umgang mit der Krankheit sowie Möglichkeiten zur Alltagsbewältigung ausführlich thematisiert. Das Gespräch inklusive der Früherkennungsuntersuchung wird ebenso wie die Verlaufskontrollen mit 20 Euro vergütet.
Kommentar:
Im Bereich der frühzeitigen Diagnostik und Behandlung von Begleiterkrankungen hat die KVSH insgesamt fünf Programme mit verschiedenen Krankenkassen vorzuweisen. Diese umfassen neben den Versorgungsfeldern des CheckUp+ auch COPD, Diabetes mellitus und Hypertonie. Mithilfe dieser Programme können die gesetzlichen Früherkennungsprogramme ergänzt und die Versorgung verbessert werden. Die hausärztlichen Vertragsärzte sind dabei als erste Anlaufstelle für die Patienten ideale Partner.
Quelle: KVSH – CheckUp+