Landtag Sachsen-Anhalt verabschiedet Landzahnarztgesetz zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung

Landtag Sachsen-Anhalt verabschiedet Landzahnarztgesetz zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung

Am 11.6.2025 hat der Landtag Sachsen-Anhalt das Landzahnarztgesetz verabschiedet, das auf eine nachhaltige Sicherung der zahnärztlichen Versorgung im Land abzielt. Kernpunkte des neuen Gesetzes sind die Einführung einer Landzahnarztquote im Zahnmedizinstudium an der Universität Halle sowie der Ausbau von Stipendienplätzen im europäischen Ausland.

Im Rahmen der Landzahnarztquote sollen an der Universität Halle bereits zum Wintersemester 2025/2026 drei zusätzliche Studienplätze zur Verfügung stehen. Zu den Auswahlkriterien für das Studium zählt nicht nur die Abiturnote, sondern auch die praktische Erfahrung, die erworbene fachspezifische Kompetenz sowie die persönliche Motivation der Bewerber. Darüber hinaus finanziert Sachsen-Anhalt zukünftig weitere zehn Stipendien an der Universität Pécs in Ungarn – insgesamt also bis zu 22 Studienplätze pro Jahr. Die ausgewählten Bewerber verpflichten sich, nach Abschluss des Studiums mindestens zehn Jahre in einer Region mit zahnärztlichem Versorgungsbedarf tätig zu sein.

Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) könnten bis zum Jahr 2035 nach bisherigem Stand mehrere hundert Zahnärzte im Land fehlen. Das neue Gesetz soll dieser Entwicklung entgegenwirken.

 

Kommentar:

Sachsen-Anhalt zählt zu den Bundesländern, in denen sich eine zahnärztliche Unterversorgung besonders bemerkbar macht. Davon betroffen sind in erster Linie ländliche Regionen wie Börde oder das Jerichower Land. Mit dem Landzahnarztgesetz geht Sachsen-Anhalt nun neue Wege. Dies kann auch für andere Bundesländer als Vorbild dienen.

Die Wirkung der Maßnahmen wird sich jedoch nicht sofort entfalten. Zwischen dem Studienbeginn und der Niederlassung in einer unterversorgten Region vergehen viele Jahre. Für die akuten Versorgungslücken, die laut KZV LSA bereits in den kommenden Jahren spürbar zunehmen werden, sind zusätzliche kurzfristige Maßnahmen erforderlich – etwa die gezielte Förderung der Niederlassung in ländlichen Regionen sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für bereits niedergelassene Zahnärzte.

Quelle: KZV LSA – Mit Quote und Stipendium gegen den Zahnarztmangel

Anja Vetter
Autor Anja Vetter
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