(Long)COVID: Fitnesstracker als Diagnosehelfer

(Long)COVID: Fitnesstracker als Diagnosehelfer

Fitnesstracker können über die Aufzeichnung der Vitalparameter Auskunft darüber geben, ob ihr Träger am sogenannten Long COVID-Syndrom leidet. Dies geht aus einer im JAMA Network Open (2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.15959) veröffentlichten US-amerikanischen Studie hervor. Die Forscher des Scripps Research Translational Institute in La Jolla (Kalifornien) untersuchten die Daten von knapp 830 Teilnehmern mit Atemwegserkrankungen, darunter rund 235 positiv auf Corona getestete, und kamen zu folgenden Ergebnissen:

  • In der Akutphase der Erkrankung erhöhten sich Herzfrequenz und Schlafdauer bei sinkender Anzahl der täglichen Schritte. Als typisches COVID-19-Symptom, das eine Abgrenzung gegenüber anderen Atemwegserkrankungen erlaubte, zeigte sich eine vorübergehende Verlangsamung des Herzschlages zwischen dem 9. und 15. Tag der Erkrankung.
  • Als Long COVID-Indikator erwies sich ein erhöhter Puls, der bei den betroffenen Patienten im Durchschnitt 79 Tage anhielt. Schlafdauer und Schrittzahl normalisierten sich schneller.

Die Ausprägung der Symptome in der Akutphase und eine größere anfängliche Ruheherzfrequenzreaktion könnte sich den Forschern zufolge als Prädiktor für die Dauer der Erholungspause erweisen. Diese Hypothese soll künftig anhand größerer Stichproben validiert werden. Die obige Studie ist Teil der laufenden DETECT-Studie des Instituts, die mithilfe von physiologischen und verhaltensbezogenen Daten den COVID-19-Infektionsverlauf untersucht. Im Zuge einer früheren Auswertung gelang es bereits, anhand der Daten und der angegebenen Symptome zwischen COVID-19 und anderen Virusinfektionen zu unterscheiden. Weitere Forschungsfragen widmen sich u.a. der körperlichen Reaktion auf COVID-19-Impfstoffe.

Quelle: Scripps Research Institute – Digital health researchers explore COVID-19’s prolonged effects

 

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