Medizin-KI: Kooperation zwischen Universitäten in Schleswig-Holstein und San Francisco startet

Medizin-KI: Kooperation zwischen Universitäten in Schleswig-Holstein und San Francisco startet

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sind mit der University of California, San Francisco (UCSF) eine Kooperation eingegangen, um die Künstliche Intelligenz (KI) im Medizinbereich weiterzuentwickeln. Eröffnet wurde die neue Infrastruktur zwischen Deutschland und den USA in der Nacht zum 8.6.2023. Die UCSF und CAU sind führend beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin, durch das Zusammentun des Know-hows bieten sich großartige Chancen. Ziel der Kooperation ist, die Möglichkeiten der Medizin-KI nachhaltig für den klinischen Nutzen der Bevölkerung einzusetzen. Ein erstes Projekt zielt darauf ab, mithilfe Künstlicher Intelligenz anhand einfacher Röntgenbilder die Wahrscheinlichkeit einer Hüftfraktur in den kommenden zehn Jahren vorauszusagen.

KI-Netze werden zunächst unabhängig getestet

Mit dem Ziel, praktische Erfahrungen zu sammeln, trainieren die Experten die KI-Netze an den Standorten zunächst unabhängig voneinander. In einem zweiten Schritt ist dann die Zusammenführung der Ergebnisse der lokalen Netzwerke geplant, sodass der Vorteil der großen Datenmengen beider Standorte genutzt wird und die Daten weiterhin geschützt bleiben. Projektleiter Prof. Dr. Claus-Christian Glüer betonte, dass mit der zum Einsatz kommenden „Federated-Learning-Technologie“ alle sensiblen medizinischen Daten vor Ort, am UKSH oder bei der UCSF verbleiben und somit der Datenschutz gewährleistet ist.

 

Kommentar:

Erste Ergebnisse zeigen, dass das KI-Netz der CAU bei der Vorhersage von Hüftbrüchen anhand von Röntgenbildern eine bessere Vorhersagegenauigkeit als die aktuellen Verfahren hat. Ärzten ist es nicht möglich, anhand einfacher Aufnahmen treffsicher vorherzusagen, ob ein Bruch innerhalb der nächsten zehn Jahre auftreten wird. Mithilfe der Daten der UCSF kann die Trefferquote weiter verbessert werden. Neben der Beurteilung von Röntgenbildern sind weitere Projekte geplant, beispielsweise die automatisierte Erkennung der Ursachen von Schlaganfällen in der Notfallambulanz. Für Patienten kann die schnelle Entscheidung über die richtige Behandlung lebensentscheidend sein. KI-Unterstützung kann hierbei den Ärzten helfen und einen wichtigen Informationsvorsprung liefern.

Quellen:

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
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