Aus dem aktuellen Preisindex für ärztliches Verbrauchsmaterial des internationalen (Online-)Versandhändlers für Medizinprodukte https://www.praxisdienst.de geht hervor, dass der Indexwert im 1. Quartal 2024 um 0,71 Punkte auf 100,47 Punkte gestiegen (vgl. Abb.) ist.
Quelle: PRAXISDIENST
Größte Preissteigerung bei den Wund- & Verbandstoffen
Der detaillierte Blick auf die acht Index-Unterkategorien gibt Aufschluss darüber, welche Produkte sich im Vergleich zum vorangegangenen Quartal besonders verteuert haben. Preissteigerungen sind in den Bereichen
- Wund- & Verbandstoffe (+2,38 Punkte)
- OP-Bedarf (Einmalinstrumente und Sets) (+1,96 Punkte)
- Desinfektion (+1,64 Punkte)
- Infusion & Injektion (+1,23 Punkte)
- Laborbedarf (+0,05 Punkte)
- OP-Bedarf/sonstige Abdeckungen (+0,04 Punkte)
zu verzeichnen.
Preissenkungen zeigten sich dagegen nur bei den Bereichen Schutzkleidung (-1,13 Punkte) und Hygieneartikel/Papierprodukte (-0,44 Punkte).
Kommentar:
Trotz sinkender Inflationsrate müssen sich Praxischefs auf insgesamt steigende Kosten einstellen. Dies gilt insbesondere für die Personalkosten, die in der Regel den größten Betriebskostenblock in den Praxen ausmachen. Seit dem 1.3.2024 ist für die Medizinischen Fachangestellten (MFA) ein neuer Tarifvertrag in Kraft. Der Vertrag, der für eine Laufzeit von 10 Monaten gültig ist, beinhaltet einen Gehaltsanstieg für alle Tarifgruppen um 7,4%. Auszubildende erhalten rund 5% mehr (965 Euro im ersten, 1.045 Euro im zweiten und 1.130 Euro im dritten Ausbildungsjahr). Hinzu kommt – ebenso wie bei den vollzeitbeschäftigten MFA – eine einmalige Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 500 Euro. Teilzeitbeschäftigte haben je nach vertraglichem Arbeitszeitumfang einen anteiligen Anspruch. Angesichts der sich verschärfenden Situation auf dem Arbeitsmarkt für Medizinische Fachangestellte (MFA) geraten auch Praxen, die nicht tarifgebunden sind, zunehmend unter Druck, die Gehälter anzupassen.
Siehe auch News vom 30.1.2024
Quellen: