Medizinklimaindex Herbst 2022: Stimmungsabfall bei Ärzten und Zahnärzten

Medizinklimaindex Herbst 2022: Stimmungsabfall bei Ärzten und Zahnärzten

Die aktuellen Zahlen des Medizinklimaindex (MKI) zeigen einen neuen Tiefpunkt für Ärzte und Zahnärzte. Etwa 70% der Ärzte und Zahnärzte vermuten eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation im nächsten halben Jahr. Bei der Befragung des MKI nahmen insgesamt 662 Ärzte teil. Im Vergleich zum 2. Quartal 2022 ist der Medizinklimaindex um 11,4 Punkte abgefallen.

Nur 24% der teilnehmenden Zahnärzte beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut, 49% als befriedigend und 27,1% als schlecht. Hausärzte bewerten ihre Situation mit 33,3% als gut und 18,9% als schlecht. Bei den Psychotherapeuten ist es mit 33,3% und 14,5% ähnlich.

Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage

Die Zahnmediziner erwarten zu 69,8% eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage, 29,2% rechnen mit einer gleichbleibenden Situation, ein 1,0% vermutet eine wirtschaftliche Verbesserung. Bei anderen Facharztgruppen ergibt die Befragung ein ähnliches Bild. Bei den Psychotherapeuten mutmaßen 39,8% eine ungünstigere Situation.

Wirtschaftliche Erwartung der Ärzte für die kommenden sechs Monate

Wirtschaftliche Erwartung der Ärzte für die kommenden sechs Monate

Kommentar:

Die schlechte wirtschaftliche Lage der Ärzte und Zahnärzte wird auch mit Blick auf den Geschäftsklimaindex deutlich. Bei einem Vergleich der beiden Kurven zeigte sich der Medizinklimaindex seit Beginn der Corona-Pandemie zum Teil mit erheblich besseren Werten. Mittlerweile liegen die beiden, seit Mitte 2021 nahezu ausschließlich fallenden Kurven, wieder gleich auf. Der Medizinklimaindex tendiert sogar dazu noch steiler zu fallen. Mit Blick auf die einzelnen Branchen der Indizes zeigen sich mit Ausnahme des Dienstleistungssektors (-8,9%) alle Bereiche im zweistellig negativen Bereich. Ärzte und Zahnärzte liegen hierbei auf dem vorletzten Platz mit -33,1%, nur die Apotheken präsentieren sich noch schlechter mit -54,4%.

Quellen:

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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