Die Zahl der ambulanten und stationären Medizintouristen in Deutschland lag 2018 bei rund einer Viertelmillion ausländischer Patienten (aus 182 Ländern) und hat sich damit gegenüber dem Jahr 2017 kaum verändert. Dies geht aus der jährlichen Studie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) zur Entwicklung des Medizintourismus hervor. Bei somit stagnierenden Patientenzahlen hat sich jedoch die Zusammensetzung der Nachfrage in den vergangenen Jahren stark verändert. Während die Patientenzahlen aus den wichtigsten Nicht-EU-Ländermärkten weiter stark rückläufig sind, trägt die steigende EU-Binnennachfrage zu einer Stabilisierung des Gesamtmarktes bei. Fast zwei Drittel aller Medizintouristen stammen mittlerweile aus den 26 anderen Mitgliedsstaaten, allen voran aus Polen. Mit einem Minus von 46 % gab es bei den Vereinigten Arabischen Emiraten den größten Nachfrageeinbruch (vgl. Tabelle).
Land | Entwicklung Auslandspatienten |
---|---|
Vereinigte Arabische Emirate | -46% |
Golfstaaten gesamt | -13% |
Russische Förderation | -10% |
Ukraine | +11% (Grund: Visafreiheit seit 2017) |
Das Marktvolumen lag 2018 bei rund 1,2 Mrd. € und blieb damit seit Jahren auf konstantem Niveau (vgl. Abb.). Im regionalen Vergleich waren Hamburg (-8%) und Bayern (-6%) die größten Verlierer hinsichtlich der Zahl ausländischer Patienten. Den größten Zuwachs verzeichneten Thüringen (+30%), Berlin (+13%) und Sachsen (+11%). Für Nordrhein-Westfalen ergab sich ein Plus von rund 3%.
Quelle: Studien H-BRS Grafik: REBMANN RESEARCH
Quelle: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg – EU-Patienten kompensieren geringere Nachfrage vom Golf
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