Der digitale Workflow hat das Potenzial, einen neuen Standard in der Zahnarztpraxis zu setzen, der nicht nur die Art und Weise, wie Behandlungen durchgeführt werden, grundlegend verändert, sondern auch die Interaktion zwischen Zahnärzten, Dentallaboren und anderen Stakeholdern. Zu diesem Schluss kommt die Studie Atlas Dental Europa 2024 von Rebmann Research, die die wichtigsten Fakten und Trends rund um den europäischen Dentalmarkt untersucht.
Techniken wie die digitale Bildgebung, die CAD/CAM-Fertigung und der 3D-Druck bestimmen zunehmend das Innovationsgeschehen in der Zahnmedizin und Dentaltechnik. Diese digitalen Technologien sind wiederum Treiber von Trends wie Chairside-Behandlungen, Implantaten und Schienenbehandlungen wie z.B. Clear Aligner. Als Schlüsseltechnologie hat insbesondere die digitaldatenbasierte CAD/CAM-Fertigung das Potenzial, die Arbeitsteilung zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor neu zu bestimmen und beeinflusst darüber hinaus auch die Beziehungen mit Lieferanten, Dienstleistern und allen voran dem Patienten.
Digitaler Workflow: Mit weniger Arbeitsschritten schneller zum präziseren Ergebnis
Der klassische (analoge) und der digitale Zahntechnik-Herstellungsprozess unterscheiden sich deutlich. Während die klassische Herstellung auf vielen (zeitintensiven) Arbeitsschritten basiert, die spezifische manuelle Fähigkeiten des Zahntechnikers erfordern, erlaubt der digitale Prozess mittels moderner CAD/CAM-Technologien eine automatisierte, präzisere und schnellere Produktion (vgl. Abb.).
Abb.: Zahntechnikherstellung: Klassischer und digitaler Workflow im Vergleich
Quelle und Grafik: REBMANN RESEARCH
Kommentar:
Der digitale Workflow ermöglicht eine signifikante Beschleunigung der Arbeitsprozesse und reduziert gleichzeitig die Fehleranfälligkeit. Durch die Verringerung der notwendigen Arbeitsschritte werden nicht nur Ressourcen eingespart, sondern auch die Präzision und damit die Qualität der Ergebnisse erhöht (vgl. Infobox).
Positive Effekte digitaler Technologien auf den Zahntechnik-Workflow
Quelle: Roland-Berger-Studie „The future of dentistry is digital” (7/2020) |
Der Trend zur CAD/CAM-Fertigung im Zahntechnikbereich zeichnet sich bereits seit vielen Jahren ab und betrifft insbesondere die größeren Zahntechnik-Betriebe. Als Haupttreiber für die Chairside-Fertigung in den Zahnarztpraxen und damit für eine Versorgung in nur ein bis zwei Sitzungen gelten die zunehmende Verbreitung von Intraoralscannern in den Praxen sowie die bessere Vernetzung zwischen Zahnärzten und Dentallaboren durch entsprechende Datenaustauschportale und den (ab 1.7.2024 optionalen) Anschluss der Dentallabore an die Telematik-Infrastruktur.
Durch den Einsatz digitaler Technologien können somit nicht nur Hersteller von Dentaltechnik von zahlreichen Vorteilen profitieren, sondern auch die Patienten selbst, für die sich die Wartezeit bis zur Fertigstellung des Zahnersatzes erheblich verkürzt. Dank der präzisen individuellen Anpassung des Zahnersatzes an die Mundstruktur des jeweiligen Patienten verbessern sich zudem Tragekomfort, Funktion und Ästhetik.
Die Studie Atlas Dental Europa ist als deutsche oder englische Version unter PUBLIKATIONEN erhältlich. Ein kostenloser Auszug aus der Studie steht unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.rebmann-research.de/presse-pressemitteilung-atlas-dental.
Quelle: PUBLIKATIONEN Atlas Dental 2024