Mehr Effizienz im Praxisablauf durch Digitalisierung

Mehr Effizienz im Praxisablauf durch Digitalisierung

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet nicht nur neue Potenziale für die Gesundheitsversorgung, sondern eröffnet zudem Ansätze zur Neustrukturierung der Praxisorganisation.

Flexibilität durch Online-Termine

Neben der ärztlichen Behandlung wird auch die Praxisorganisation zunehmend digitaler. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Online-Terminierung auf der Webseite. Durch diesen digitalen Service haben Patienten die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig Sprechstunden aus einem Terminkontingent zu wählen und diese jederzeit selbstständig zu verwalten. Ebenso sind Terminverlegungen bzw. -absagen mit wenigen Klicks möglich. Ein Mehrwert für die Patienten. Gleichzeitig profitieren aber auch die Praxen von einem sinkenden Telefonaufkommen und einem Rückgang der Warteschlangen an der Anmeldung.

Telefonmanagement via smartem Telefonassistenten

Dennoch kann die Online-Terminvergabe nur für eine teilweise Entlastung am Empfang sorgen. Gerade zu Stoßzeiten ist es Praxismitarbeitern oftmals nicht möglich, telefonische Patientenanfragen adäquat abzuarbeiten. Die Folge ist Frust auf beiden Seiten. Hier kann ein smarter Telefonassistent helfen. Im Bedarfsfall kann das auf künstlicher Intelligenz basierende System telefonische Anfragen zu Terminen oder Rezepten annehmen und strukturiert bearbeiten. Das führt nicht nur zu einer deutlichen Entlastung des Praxispersonals, sondern steigert auch die Zufriedenheit bei den Patienten.

Digitale Kommunikation

Mittlerweile ist die Videosprechstunde fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Dies liegt nicht nur daran, dass die Corona-Pandemie die Nachfrage nach virtuellen Sprechstunden massiv hat ansteigen lassen, sondern auch an der sukzessiven Leistungsausweitung der Videosprechstunde. So können Ärzte im Rahmen des digitalen Arzt-Patienten-Gesprächs z.B. häusliche Krankenpflege verordnen oder den Versicherten krankschreiben. Mit der Abschaffung der Höchstmengenbegrenzung wird die Attraktivität der virtuellen Sprechstunde weiterwachsen. Neben der Videosprechstunde wird zukünftig auch der sogenannte TI-Messenger die Kommunikation unter den unterschiedlichen Leistungserbringern, aber auch zwischen Arzt und Patient vereinfachen. Noch in diesem Jahr soll der Sofortnachrichtendienst für die Leistungserbringer flächendeckend verfügbar sein. Im ersten Schritt können zunächst Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser, Apotheken oder Pflegeeinrichtungen schnell und datenschutzkonform über die Einrichtungs- und Sektorengrenzen hinweg miteinander kommunizieren. Später wird dieser digitale Kommunikationsweg auch für den Austausch zwischen Arzt und Patient geöffnet.

 

Kommentar:

Ohne Frage bietet die Digitalisierung zahlreiche Möglichkeiten, um auch die Praxisorganisation effizienter zu gestalten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ausreichende Zeit- und Personalressourcen zur Verfügung stehen, um die digitalen Veränderungen nachhaltig zu implementieren. Darüber hinaus ist die aktive Einbindung von Ärzten und Praxispersonal in den Transformationsprozess entscheidend für den Erfolg der verschiedenen Maßnahmen, da nur so eine breite Akzeptanz sichergestellt werden kann.

Stefanie Gorr
Autor Stefanie Gorr
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