Modellprojekt MEDinTime: Drohnen zum Medikamententransport

Modellprojekt MEDinTime: Drohnen zum Medikamententransport

Mitarbeiter der Bundeswehruniversität München (UniBw M) arbeiten im Auftrag des Luft- und Raumfahrtunternehmen Quantum-Systems GmbH an einem Verfahren zur dynamischen Routenwahl für Drohnenflüge. Ziel ist es, auf diese Weise künftig den regionalen Transport von Medikamenten zwischen Großkrankenhäusern (mit eigener Apotheke) und kleineren Kliniken zu vereinfachen. Der Transport soll dabei mittels unbemannter Drohnen erfolgen. Parallel ist die Bereitstellung von Verfügbarkeitsdaten der Medikamente in Echtzeit geplant. Auf diese Weise können kleine Kliniken ihre Kosten für die Bevorratung mit Medikamenten über eine Bestandsverkleinerung deutlich senken, ohne die Versorgung der Patienten zu gefährden. Im Vergleich zur bisherigen Eillieferung per KFZ haben die automatisiert betriebenen Drohnen deutliche Zeitvorteile und tragen so zu einer Verbesserung der Versorgungs- und Behandlungsqualität insbesondere in Notfallsituationen bei.

Kooperationspartner des Verbundforschungsprojekts MEDinTime sind neben der Quantum-Systems GmbH das Klinikum Ingolstadt, die Technische Hochschule Ingolstadt, der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und das Bayerische Rotes Kreuz. Beim Transport kommen die „Transitionsfluggeräte“ von Quantum-Systems zum Einsatz, die mit einer abnehmbaren, intelligenten und klimatisierten Transportbox ausgestattet und für Entfernungen von bis zu 100 km ausgelegt sind.

Herausforderungen für die voll automatisierten Flüge sind u.a. die lokale Wettersituation, größere Menschenansammlungen (deren Überflug es zu vermeiden gilt) oder temporär bestehende Hindernisse wie Baukräne. Darüber hinaus gilt es unterschiedliche Tag- und Nachtrouten auszuwählen. Somit ist es erforderlich, dass das zu entwickelnde Routenwahlverfahren die Flugroute zeitsynchron selbstständig ermittelt und mithilfe von Szenarien Daten aus unterschiedlichen Quellen (topologische Daten aus Geoinformationssystemen, Wetterdaten aus Datenservern, Hindernis- und Gebietsbeschränkungsinformationen aus Flugsicherungsservern, Akku- und Leistungsdaten aus dem Drohnenrechner, lokale Wetterdaten aus eigenen Drohnenservern etc.) situativ anpasst. Das Projekt soll zunächst am Klinikum Ingolstadt starten.

Quellen:

 

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