Ein kleiner Teil der Kinder leidet jedoch an schweren Zahnproblemen
Die Mundgesundheit hat sich über die letzten Jahrzehnte deutlich verbessert, und die meisten Kinder haben heute gesunde Zähne. Doch trotz intensiver Präventionsarbeit wird allerdings ein Teil der Kinder offenbar immer noch nicht erreicht und leidet unter schwerwiegenden und oft schmerzhaften Zahnproblemen, wie Karies, Kreidezähnen und/oder Entzündungen. Darauf wies kürzlich der Bundesverband der Kinderzahnärzte hin und bezog sich dabei auf die Ergebnisse der letzten bundesweiten Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) aus dem Jahr 2016.
Karies an bleibenden Zähnen bei jedem fünften Zwölfjährigen
Wie die DAJ-Studie zeigt, sind von den Dreijährigen bereits knapp 15% von Milchzahnkaries betroffen, bei drei Viertel davon ist diese unbehandelt. Von den sechs- bis siebenjährigen Erstklässlern hat nur noch etwa die Hälfte ein naturgesundes Gebiss. Bei den Zwölfjährigen hat bereits mehr als ein Fünftel (21%) kariöse bleibende Zähne.
Die Studie zeigt auch, dass behinderte Kinder und Jugendliche deutlich häufiger von Zahnerkrankungen betroffen sind als nicht behinderte.
Kommentar:
Kranke Kinderzähne erhöhen das Risiko für Zahnerkrankungen im Erwachsenenalter
Die vorliegenden Daten zur Mundgesundheit von Kindern verdeutlichen, dass wir trotz allgemeiner Verbesserungen noch vor großen Herausforderungen stehen. Obwohl sich die Mundgesundheit der Kinder insgesamt verbessert hat, zeigt die Studie, dass die zahnmedizinische Prävention und Versorgung noch nicht alle Kinder erreicht. Insbesondere Kinder, die im Alter von 12 Jahren bereits kariöse bleibende Zähne aufweisen, stellen eine Risikogruppe für Zahnprobleme dar, mit unter Umständen hohen Folgekosten im Erwachsenenalter.
Insbesondere für behinderte Kinder und Jugendliche ist die Situation prekär
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen häufig stärker von schweren zahnmedizinischen Problemen betroffen sind. Diese Gruppe benötigt oft spezielle Behandlungsansätze, da zahnärztliche Eingriffe in vielen Fällen unter Vollnarkose durchgeführt werden müssen. Aktuell bestehen hier jedoch häufig Versorgungsengpässe. Lange Wartezeiten auf OPs belasten nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch deren Familien stark.
Quellen: