Seit Jahresbeginn steht eine neue Kodierunterstützung in einigen Praxisverwaltungssystemen (PVS) zur Verfügung. Diese wird über ein Update eingespielt und ist von den Praxen, die Zugriff haben, zu verwenden. Ist die Neuerung noch nicht verfügbar, müssen die Praxen vorerst nichts beachten. Die Frist für die mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) beschlossenen und von der KBV zu erstellenden verbindlichen Vorgaben zum Kodieren wurde für die Softwarehersteller um ein halbes Jahr bis zum 30.6.2022 verlängert. Die neue Kodierunterstützung strebt eine Erleichterung für Arzte und Psychotherapeuten über eine Lösung aus einer Hand an, welche die Anwendung der komplizierten Regelungen auf Grundlage der ICD-10 verbessert.
Mehrwerte:
- Kodiercheck zu Krankheitsbildern mit hohen Fallzahlen und einer komplexen Kodierung in den Diagnosebereichen Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus, Folgen des Bluthochdrucks (Hinweis auf Unstimmigkeiten und Vorschlag zur Ergänzung oder Änderung)
- Kodesuche (zusätzlich zur Freitextsuche nach der deutschen ICD-10 gibt es im PVS nun eine Ergänzung um die Verschlüsselungsanleitung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte)
- Prüfung der Eignung eines Kodes zur Kennzeichnung als Dauerdiagnose
Kommentar:
Vertragsärzte und -psychotherapeuten sind per Gesetz zur Verschlüsselung jeder Behandlungsdiagnose nach der deutschen Fassung der ICD-10 verpflichtet. Die Verabschiedung des TSVG war für die KBV mit der Beauftragung verbunden, verbindliche Kordiervorgaben bis zum 1.1.2022 zu erstellen und einzuführen, welche die Grundlage für die von der KBV durchgeführten Zertifizierungen von PVS-Systemen bilden. Während der laufenden Zertifizierungsverfahren zeichnete sich ab, dass die Umsetzung der Vorgaben nicht für alle Hersteller zum geplanten Termin realisierbar ist, um die Zertifizierung angehen zu können. Aus diesem Grund hat die Vertreterversammlung die Übergangsregelung für die Bereitstellung der Kodierunterstützung bis Mitte des Jahres beschlossen.