Neuer Höchststand bei Übernahmepreisen für Zahnarztpraxen in 2020

Neuer Höchststand bei Übernahmepreisen für Zahnarztpraxen in 2020

Die Übernahme einer Einzelpraxis hat sich 2020 im deutschlandweiten Schnitt deutlich verteuert. Wie aus der aktuellen Existenzgründungsanalyse Zahnärzte der apoBank für das Jahr 2020 hervorgeht, sind die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr um 18% auf 208.000 Euro gestiegen. Zusammen mit den Investitionen in Einrichtung und medizinisch-technischer Ausstattung mussten zahnärztliche Gründer in 2020 durchschnittlich 376.000 Euro investieren.

Nach wie vor setzt sich der Trend zu hochpreisigen Praxen fort. Ein Fünftel der zahnärztlichen Gründer ist – wie auch schon in 2019 – bereit, mehr als eine halbe Million Euro in die Übernahme einer Einzelpraxis zu investieren. Dagegen sank der Anteil der übernommenen Praxen (Gesamtinvestitionen bis zu 100.000 Euro) deutlich auf 2%.

Die Übernahme einer bereits bestehenden Praxis ist im Vergleich zur Neugründung die günstigere und daher auch deutlich häufiger gewählte Option. Zwei Drittel der Gründer haben sich für diese Variante entschieden. Im ländlichen Raum sind die Übernahmepreise mit durchschnittlich 138.000 Euro am niedrigsten. Die noch hinzukommenden Investitionen sind jedoch mit 164.000 Euro in etwa so hoch wie in großstädtischen Praxen und deutlich höher als in Klein- und Mittelstädten.

Die Investitionen bei Neugründung einer Einzelpraxis lagen deutschlandweit bei durchschnittlich 507.000 Euro, bei der Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) für einen (hälftigen) Praxisanteil bei 563.000 Euro.

 

Kommentar:

Auch während der Corona-Krise hat sich der Trend stetig steigender Gründungsinvestitionen fortgesetzt. Dabei ist die Niederlassung in Einzelpraxen nach wie vor die beliebteste Form der Gründung. Diese Variante gewann in den letzten Jahren sogar noch an Beliebtheit. Die günstigste Gründungsvariante ist der Beitritt in eine bereits bestehende BAG. Zwar spielen bei der Preisfindung für eine Einzelpraxisübernahme viele Faktoren eine Rolle, es zeigt sich aber immer wieder ein deutlicher Zusammenhang zwischen Kaufpreishöhe und dem bisher erwirtschafteten Praxisumsatz.

Quellen:

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