In Deutschland gibt es für Ärzte zahlreiche Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Nach der Approbation besteht im Rahmen der Facharztweiterbildung die Wahl zwischen 41 verschiedenen Fachrichtungen. Auch innerhalb dieser Fachrichtungen steht die Möglichkeit einer weiteren Spezialisierung offen, die als Schwerpunktbezeichnung zum Fachgebiet geführt werden darf. Außerdem gibt es weitere 57 Zusatzweiterbildungsmöglichkeiten.
46.000 Vertragsärzte im hausärztlichen Versorgungsbereich
Erwartungsgemäß sind jene Fachgruppen am stärksten vertreten, die als erste Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen der Bevölkerung einen wichtigen Part in der Versorgung übernehmen. Dies geht aus der Auswertung der jüngst aktualisierten Daten des ATLAS MEDICUS® aus Basis des Bundesarztregisters hervor. Ende 2022 lagen somit die Allgemeinmediziner und Praktischen Ärzte mit knapp 29.000 Vertragsärzten auf Platz 1, dicht gefolgt von den psychologischen Psychotherapeuten. Hausärztliche Internisten waren mit rund der Hälfte der Zahl der beiden erstplatzierten Fachgruppen vertreten und erreichten Rang 3. Danach folgten die Gynäkologen, die fachärztlichen Internisten und die ärztlichen Psychotherapeuten (vgl. Abb.). Innerhalb der fachärztlichen Internisten sind die Kardiologen mit rund 30% am stärksten vertreten. Gastroenterologen stellen einen Anteil von rund 16% und Nephrologen von ca. 12%. Der erweiterte hausärztliche Versorgungsbereich umfasst einschließlich der Kinder- und Jugendmediziner 46.422 Ärzte und damit fast die Hälfte (48%) aller Vertragsärzte (ohne nichtärztliche Psychotherapeuten).
Abb. Top Ten: stärkste Fachgruppen nach Anzahl der Vertragsärzte
Quelle: https://www.atlas-medicus.de
Neurochirurgen (449), Pathologen (427), Nuklearmediziner (394) und Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin (359) sind in Deutschland mit jeweils weniger als 500 Vertragsärzten vertreten. Die bundesweit geringste Vertragsarztzahl gibt es bei den Strahlentherapeuten (173), Laborärzten (147), Humangenetikern (40) und Transfusionsmedizinern (29).
Kommentar:
Die Fachgruppe/Spezialisierung hat nicht nur Konsequenzen für die Niederlassungsmöglichkeiten – die Bedarfsplanung differenziert nach Spezialisierungsgrad – sondern beeinflusst auch in wesentlichem Umfang wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Umsatz oder Praxisergebnis. Ausführliche (wirtschaftliche) Informationen zu den einzelnen Fachgruppen – mit regionalen Filtermöglichkeiten – finden sich im ATLAS MEDICUS® Infodienst: https://www.atlas-medicus.de.
Quellen: