Das „Virtuelle Krankenhaus“ (Telemedizin-Netzwerk in Nordrhein-Westfalen) wird in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 12 Mio. Euro gefördert. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen (NRW) hervor. Ziel ist es, die geplanten telemedizinischen Dienstleistungen schrittweise umzusetzen und weiterzuentwickeln. Nach der Intensivmedizin und Infektiologie ist ein Ausbau des digitalen Angebots in den Bereichen Herzinsuffizienz, seltene Erkrankungen und Lebermetastasen bei kolorektalem Karzinom (zunächst mit geeigneten Pilotanwendern) geplant.
Das „Virtuelle Krankenhaus“ ist Teil der umfassenden Digitalisierungsstrategie im Bereich des Gesundheitswesens des Landes NRW. Das virtuelle Krankenhaus ist künftig als ergänzendes Angebot für den Arztbesuch vorgesehen. Spezialkliniken sollen zu diesem Zweck auf einer digitalen Plattform mit Krankenhäusern, Fach- und Hausarztpraxen verbunden werden (vgl. Abb.). Auf diese Weise soll in Zukunft sichergestellt werden, dass der Zugang zur fachlichen Spezialexpertise für alle Bürger – unabhängig ihres Wohnorts – möglich ist.
Geplant sind neben dem elektronischen Austausch von Patientenakten auch Videosprechstunden, die Patienten aus Regionen mit fehlenden Krankenhäusern und Fachärzten den Zugang zu Expertenwissen ermöglichen. Im Fokus stehen dabei nicht die Routinefälle, sondern Patienten mit kritischen Erkrankungen mit hoher Sterblichkeit. Hausärzte sollen die Möglichkeit erhalten, ein virtuelles Krankenhaus über ein Verzeichnis per Mausklick zu kontaktieren, um im Bedarfsfall fachlichen Rat zu erhalten. Vorgesehen ist, dass die telemedizinischen Leistungen künftig unter die von den Krankenkassen finanzierte Regelversorgung fallen sollen. Noch sind diesbezüglich jedoch viele rechtliche, organisatorische und technische Fragen zu klären. Eines der Probleme betrifft auch die Internetinfrastruktur, die in einigen (insbesondere ländlichen) Gebieten Nordrhein-Westfalens noch unzureichend für die digitale Vernetzung ist.
Quelle: TELnet@NRW
Quelle: TELnetQNRW – 12 Millionen Euro für das Virtuelle Krankenhaus Nordrhein-Westfalen
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