Nutzung von DiGA bei Zahnärzten noch deutlich ausbaufähig

Nutzung von DiGA bei Zahnärzten noch deutlich ausbaufähig

Umfrage zur Nutzung Digitaler Gesundheitsanwendungen liefert Interessantes

Fokusthema der letzten Umfrage der Stiftung Gesundheit zum Stimmungsbarometer war das Thema „Einsatz von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA)“. Dabei wurden die ärztlichen Fachgruppen dazu befragt, ob sie bei ihrer Tätigkeit DiGA einsetzen und wenn ja, in welchen Bereichen. Zu den Ergebnissen des Stimmungsbarometers werden wir Ihnen in einer weiteren News am 24.4.2024 noch ausführlich berichten.

DiGA-Anwendung nach ärztlicher Fachgruppe

Am verbreitetsten ist der DiGA-Einsatz bei den Hausärzten. Immerhin 44,6% setzen aktuell bereits Gesundheits-Apps im Rahmen ihrer ärztlichen Tätigkeit ein. Es folgen die Psychotherapeuten (35,3%) und die Fachärzte (34,6%). Schlusslicht sind die Zahnärzte mit 31,4%.

Der Einsatz von Gesundheits-Apps für Patienten steigt

Seit ihrer Einführung im Jahr 2020 ist der Anteil der Ärzte, die bei der Patientenbehandlung Gesundheits-Apps einsetzen, vor allem in den beiden ersten Jahren nach Einführung deutlich gestiegen. Inzwischen hat sich die Entwicklung jedoch bereits deutlich abgeflacht. Über alle ärztlichen Fachgruppen beträgt der Nutzeranteil inzwischen 37,1% (Stand 2023), ist also zum Vorjahr nur noch um 3,5 Prozentpunkte angestiegen.

 

Kommentar:

Die Antworten auf die Frage „Setzen Sie in Ihrem Tätigkeitsbereich Digitale Gesundheitsanwendungen ein?“ (siehe Abb.) zeigen, dass auch unter denjenigen, die bereits Erfahrung mit DiGA gesammelt haben, die regelmäßigen Nutzer in der Minderheit sind. Insbesondere bei den Zahnärzten sind die Nutzerzahlen noch gering, aber wohl noch deutlich ausbaufähig. Denn: Die Fachgruppe steht Apps grundsätzlich keineswegs ablehnend gegenüber. Allerdings geht fast die Hälfte der Zahnärzte offenbar davon aus, dass es für ihren Bereich keine sinnvollen Apps gibt (47,1%).

Abb.: „Setzen Sie in Ihrem Tätigkeitsbereich Digitale Gesundheitsanwendungen ein?“

Setzen Sie in Ihrem Tätigkeitsbereich Digitale Gesundheitsanwendungen ein?

Quelle: Stiftung Gesundheit (2024)

Trotz bislang geringer Nutzerquote: Zahnärzte sind grundsätzlich offen für DiGA

Das Gegenteil dürfte jedoch der Fall sein. Darauf deutet der Fakt, dass bei der Befragung immerhin 9,1% der Zahnärzte – und damit deutlich mehr als die Befragten der anderen Fachgruppen – geantwortet haben, digitale Apps zur Behandlungsunterstützung seien ein integraler Bestandteil ihrer Patientenversorgung. Anwendungsmöglichkeiten sehen Zahnärzte vor allem im Bereich der Vorsorge (48,4%), gefolgt von den Anwendungsbereichen Therapie/-unterstützung (36,3%), Monitoring (27,4%) und Nachsorge.

Interessante Hintergrundinfos zu den Themen Digitalisierung und technologische Entwicklung liefert auch der neue Atlas Dental Europa 2024 – für Deutschland, aber auch für andere bedeutende europäische Dentalmärkte (siehe www.rebmann-research.de/publikationen/).

Quellen:

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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