Organisation in der Praxis

Organisation in der Praxis

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es Aufgabe der Organisation, den arbeitsteiligen Prozess innerhalb eines Unternehmens in Form von Regeln zu koordinieren.

Die Organisation liefert somit ein wichtiges betriebliches Zielerreichungsinstrument. Die Organisationslehre unterscheidet zwischen der Aufbau- und der Ablauforganisation.

AufbauorganisationDie Aufbauorganisation bezieht sich auf die fest geschaffenen, dauerhaft angelegten organisatorischen Strukturen, die den geplanten betrieblichen Ablauf überhaupt ermöglichen, und lässt sich durch ein sogenanntes Organigramm visualisieren. Rahmen der Aufbauorganisation sind die Zuständigkeiten im Unternehmen (Kompetenzsystem) und die Kommunikationswege über ein Stellen-/Abteilungsgefüge und ein übergreifendes Leitungsgefüge festzulegen. Die Aufbauorganisation orientiert sich somit an den Aufgaben.
AblauforganisationDie Ablauforganisation (oder Prozessorganisation) hingegen legt fest, wie der betriebliche Prozess selbst organisiert werden soll. Sie befasst sich mit der Gestaltung des Arbeitsprozesses, also mit:
  • Der Zerlegung des Arbeitsablaufs in Teilaufgaben,
  • Der zeitlichen Rangfolge und örtlichen Festlegung der Aufgabenerfüllung und
  • Der Festlegung von Zuständigkeiten für einzelne Aufgaben.
Organisation in der ArztpraxisGute Praxisorganisationssysteme helfen, den Ablauf in einer Praxis zu optimieren und somit die Effizienz zu steigern (z.B. in Form von Personalkosteneinsparungen). Eine optimierte Ablauforganisation hat ferner folgende positive Effekte:
  • Optimale Nutzung der vorhandenen Kapazitäten
  • Verbessertes Zeitmanagement und Entscheidungsfähigkeit
  • Synergieeffekte beim Aufbau eines QM-Systems
  • Verbesserung der Motivation der Mitarbeiter
  • Patientengewinnung und -bindung.
Praxisorganisation aus Sicht des KundenFür Patienten hat die organisatorische Qualität einer Praxis einen hohen Stellenwert. Hierbei muss die Praxisorganisation aus Sicht des Kunden nicht nur dem Vergleich mit Kollegen standhalten, sondern auch mit anderen nicht medizinischen Dienstleistungsunternehmen. Hinzu kommt, dass Defizite im organisatorischen Bereich grundsätzlich schon dann wahrgenommen werden bevor es überhaupt zum ersten Arzt-Patienten-Kontakt kommt. Dies kann trotz fachlicher Qualifikation des Arztes zu einem schlechten Ruf der Praxis führen.
Flexible StrukturenDie Praxisorganisation darf nicht als starr betrachtet werden. Stattdessen besteht die Erfordernis, die Abläufe unmittelbar bezüglich veränderter Rahmenbedingungen (z. B. Aufnahme eines neuen Leistungsangebots, Kooperationen etc.) zu überprüfen und anzupassen. Für eine Effizienzanalyse der betrieblichen Prozesse eignen sich beispielsweise Checklisten. Daneben ist die Einbeziehung des Praxispersonals (z.B. in Form von Besprechungen außerhalb der Praxiszeiten) unerlässlich.
Arztpraxis als OrganisationNeben der funktionalen Sichtweise (“Das Unternehmen hat eine Organisation”) können Arztpraxen auch unter dem institutionellen Blickwickel (“Das Unternehmen ist eine Organisation”) betrachtet werden.
PraxisorganisationsformenNach den Änderungen des Berufsrechts und des Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VändG) besteht heute diesbezüglich eine große Auswahl an (rechtlichen) Praxisorganisationsformen wie z.B.:
  • Einzelpraxis
  • (ortsübergreifende) (Teil-)Berufsausübungsgemeinschaft
  • Praxisgemeinschaft
  • Apparategemeinschaft
  • Praxisverbund
  • Partnerschaftsgesellschaft
  • Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)

Quelle: E-MARKTWISSEN

 

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