Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) hat auf seiner Delegiertenversammlung in Frankfurt einen umfassenden Maßnahmenkatalog für die Verbesserung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland vorgestellt. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 fordert der Verband ein klares politisches Bekenntnis zu einem „Pakt für Kinder- und Jugendgesundheit“.
Der BVKJ betont, dass die gesundheitliche Versorgung junger Menschen dringend priorisiert werden müsse. Der Pakt soll die medizinische Betreuung, Prävention, psychische Gesundheit und den Schutz vor Klimawandelfolgen sichern. Wichtige Punkte des vorgeschlagenen Maßnahmenkatalogs umfassen:
- Medizinische Versorgung: Stärkung der Kinder- und Jugendärzte, Ausbau sektorenübergreifender Betreuung und gezielte Förderung von Kinderkliniken.
- Prävention: Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel, Steuervergünstigungen für gesunde Produkte und stärkere Förderung von Präventionsprojekten in Schulen und Kitas.
- Arzneimittelversorgung: Sicherstellung der Produktion wichtiger Medikamente in Europa und bessere Rahmenbedingungen für kindgerechte Arzneimittelstudien.
- Psychische Gesundheit: Ausbau der psychischen Versorgungsangebote und engere Vernetzung zwischen Arztpraxen, Schulen und sozialen Einrichtungen.
- Forschung und Fachkräfte: Förderung von innovativen Versorgungsmodellen, Stärkung der Weiterbildung und Bürokratieabbau.
Zudem kündigte der BVKJ die Gründung des „Jungen BVKJ“ an, der sich für den ärztlichen Nachwuchs einsetzen und Mentoring sowie Fortbildungen fördern soll.
Kommentar:
Der BVKJ setzt mit seinen klaren und detaillierten Forderungen ein wichtiges Signal an die Politik. Die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen wird zu oft vernachlässigt, obwohl diese Gruppe die Grundlage der Zukunft bildet. Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel, Klimawandel und wachsenden psychischen Belastungen ist eine umfassende Strategie unverzichtbar. Die Neuwahl des Bundestages im Februar bietet nun die Gelegenheit, das Thema in den Wahlprogrammen aufzugreifen und mit dem vorgeschlagenen „Pakt für Kinder- und Jugendgesundheit“ Prioritäten zu setzen.
Quelle: BVKJ – Pakt für Kindergesundheit