Pharmakologie: 32 Arzneimittel mit neuem Wirkstoff in 2021 erwartet

Pharmakologie: 32 Arzneimittel mit neuem Wirkstoff in 2021 erwartet

Nachdem in Deutschland im Jahr 2020 bereits 32 Medikamente mit neuem Wirkstoff neu zugelassen wurden, rechnet der Verband der forschenden Pharmaunternehmen vfa auch 2021 wieder mit mindestens weiteren 30 Neuzulassungen (vgl. vfa 2021b). Neben Impfstoffen und therapeutischen Arzneimitteln gegen COIVD stehen aktuell auch Gentherapien gegen onkologische Erkrankungen oder seltene Stoffwechselstörungen im Fokus. Rund ein Viertel der geplanten Neueinführungen bezieht sich auf den Bereich der Infektionskrankheiten, so z.B. Therapeutika gegen HIV, neue Antibiotika oder ein Medikament gegen Milzbrand. Ein weiteres Viertel zielt auf die Bekämpfung von Krebserkrankungen ab. Für Patienten mit Mantelzelllymphom oder Multiplem Myelom sind neue CAR-T-Zell-Therapeutika in der Entwicklung. Diese Therapieform basiert auf einer gentechnischen Änderung von patienteneigenen Immunzellen im Labor, die nach Rückführung in den Körper (häufig jahrelang), die Tumorzellen zerstören. Weitere Neuentwicklungen adressieren Patienten mit Tumorerkrankungen in den Bereichen Brust, Lungen, Gebärmutter, Gehirn, Gallengang und Sehnen sowie an Leukämieerkrankte und Patienten mit Lymphomen.

Immer häufiger kommen dabei personalisierte Therapien zum Einsatz. Im Bereich der seltenen Erkrankungen besteht für angeborene Stoffwechselstörungen Aussicht auf sogenannte Orphan Drugs. Therapieverbesserungen sind für Patienten mit Cushing-Syndrom (Hormonstörung), Hyperoxalurie Typ 1 (Oxalsäure-Überproduktion), Hutchinson-Gilford-Progerie (beschleunigte Alterung) und Leptin-Rezeptor- und Proopiomelanocortinmangel (ursächlich für starkes Übergewicht) geplant. Ferner wird an der Entwicklung von Gentherapien für Patienten mit metachromatischer Leukodystrophie oder angeborenem Mangel an L-Aminosäuren-Decarboxylase gearbeitet. Nicht zuletzt berichtet der vfa von geplanten neuen Arzneimitteln gegen schwere Depression, überhöhten Cholesterinspiegel, zur Dauertherapie von Multipler Sklerose sowie von neuen Arzneimitteln für Kurzzeitnarkosen.

Quellen:

 

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