Pilotprojekt zur Medikamentenlieferung per Apotheken-Drohnen-App startet

Pilotprojekt zur Medikamentenlieferung per Apotheken-Drohnen-App startet

Eine kontaktlose Lieferung von Medikamenten per Drohne könnte bald Realität werden. Ende März ist mit der Idee der Apotheken-Drohnen-App (ADApp) ein Pilotprojekt des Bündnisses „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)“ unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) gestartet. Weitere Projektpartner sind die Firma brain-SCC als Partner für Portallösungen und Schnittstellenprogrammierung, die Firma DiAvEn aus Berlin als Drohnenhersteller und Betreiber sowie die Hochschule Anhalt. Diese steuert ihr Wissen aus dem Studiengang Logistik- und Luftverkehrsmanagement insbesondere zum luftrechtlichen Betriebskonzept bei, während das TDG-Bündnis das Projekt unter dem Blickwinkel der Versorgungsforschung begleitet sowie die Koordination und Leitung übernimmt.

Aus wissenschaftlicher Sicht dient das Projekt der Entwicklung, Erprobung und Evaluation der ADApp sowie der Evaluierung zur Nutzerakzeptanz der technischen Methode. An die Anwendung sind viele Anforderungen gestellt. Neben der ordnungsgemäßen Zustellung und dem Management diverser Kommunikationsschnittstellen zwischen Anwender, Empfänger und Drohne nimmt der Umgang mit sensiblen persönlichen Daten eine wichtige Rolle ein. Darüber hinaus geht es um die Erhebung des Effekts auf die Gesundheitsversorgung sowie die damit verbundene Medikamentensicherheit hinsichtlich der sicheren und zielgenauen Zustellung. Ziel der kontaktlosen Medikamentenlieferung ist die Sicherstellung der Lebensqualität älterer, mobilitätseingeschränkter, pflegebedürftiger Personen in ländlichen Regionen sowie die Entlastung von Pflegefachpersonen und pflegenden Angehörigen. Ein Treiber des Projekts spiegelt zudem die Corona-Krise wider, in der die kontaktlose Medikamentenversorgung auch für häusliche Quarantänefälle eine Rolle spielt. Dabei richtet sich das Angebot an zu Hause lebende Menschen gleichermaßen wie an pflegerische Einrichtungen und Hausarztpraxen. Die Einbindung von Apotheken dient in Abstimmung mit der pflegerischen Versorgung vor Ort zur Erschließung neuer, (hygiene-)sicherer und übertragungsfreier Logistikwege. Die zunehmende Digitalisierung und Innovation im Gesundheitswesen macht die Anpassung existierender Arbeitsabläufe erforderlich. Die Einführung des eRezepts legt die Grundlage für digitale Ergänzungen wie die ADApp.

Die Evaluation ist Teil der Aufgabe der beteiligten Hochschulen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit rund 676.000 Euro.

Quelle: UKH – „ADApp“: Projektstart für kontaktlose Lieferung von Medikamenten per Apotheken-Drohnen-App

 

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