Preisanstieg bei dentalen Verbrauchsmaterialien und Praxisbedarf

Preisanstieg bei dentalen Verbrauchsmaterialien und Praxisbedarf

Gestiegene Preise für dentale Verbrauchsmaterialien und Praxisbedarf

Die Preise für dentale Verbrauchsmaterialien und sonstigen Praxisbedarf sind im Zeitraum 1.1.2019 bis 30.9.2022 deutlich gestiegen. Dies ergab eine Analyse des Unternehmens Wawibox. Untersucht wurde dabei die Preisentwicklung bei den 100 beliebtesten über Wawibox gekauften Artikeln.

Bereits im Januar 2021 waren die Preise zum Vergleichswert (Januar 2019) um 10% gestiegen. Im Januar 2022 betrug der Anstieg 13,5%, bis Ende September 2022 16,3%.

 

Kommentar:

Preisanstieg für Dentalprodukte stärker gestiegen als Verbraucherpreisindex

Mit den gestiegenen Preisen für Dentalmaterialien bekommen auch die Zahnarztpraxen die Inflation deutlich zu spüren. Dabei liegt der Preisanstieg bei den von Wawibox betrachteten Dentalprodukten über dem Anstieg des allgemeinen Verbraucherpreisindex. Die Verbraucherpreise waren im Zeitraum Januar 2019 bis September 2022 um durchschnittlich 15,4% gestiegen (eigene Berechnung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes). Viele der betroffenen Dentalprodukte oder auch deren Vorprodukte werden in Asien gefertigt und sind besonders stark von den bereits seit Beginn der Corona-Pandemie gestörten Lieferketten betroffen. Zudem ist die Nachfrage speziell im Bereich der Hygieneprodukte während der Pandemie gestiegen. Gestiegene Energiekosten wirken ebenfalls als Preistreiber.

Gestiegene Preise steigern Kosten bei Zahnarztpraxen und Dentallaboren

Aufgrund der starken Preisregulierung bei Zahnbehandlungen können Zahnarztpraxen die gestiegenen Preise in vielen Fällen nicht oder nicht vollumfänglich an die Patienten weitergeben. Damit steigen für die Praxen die Materialkosten und schmälern somit die Umsatzrendite. Nicht nur gestiegene Preise für Dentalprodukte, sondern auch gestiegene Kosten für Energie und Personal drücken auf die Ertragssituation der Praxen. Auch Dentallabore sind durch die Preisentwicklung bei den Dentalmaterialien belastet.

Preise vergleichen lohnt sich

Während eine angemessene Entlohnung des Praxispersonals essenziell ist beim Wettbewerb um Fachkräfte, und Zahnmedizinische Fachangestellte trotz des Anstiegs der Tarifgehälter in 2022 immer noch zu den vergleichsweise niedrig entlohnten Berufen zählen, können und sollten die niedergelassenen Zahnärzte bei den Material- und Energiekosten Einfluss nehmen. Ein kritischer Preisvergleich (plus gegebenenfalls ein Wechsel des Produkts oder des Anbieters) kann sich lohnen. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang auch Preisvergleichsportale, die Preistransparenz schaffen und damit Potenziale zur Kostenminderung.

Quellen:

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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