Preise für Medizinisches Verbrauchsmaterial erneut gestiegen

Preise für Medizinisches Verbrauchsmaterial erneut gestiegen

Nach einer vorübergehenden Entspannung müssen Arzt- und Zahnarztpraxen beim Verbrauchsmaterial und medizinischem Bedarf zum Teil erneut tiefer in die Tasche greifen. Dies geht aus dem aktuellen Preisindex für ärztliches Verbrauchsmaterial des internationalen (Online-)Versandhändlers für Medizinprodukte https://www.praxisdienst.de hervor. Nachdem der Indexwert im 4. Quartal 2022 erstmals wieder etwas sank, erhöhte er sich im 1. Quartal 2023 um 0,25% auf 101,42 (vgl. Abb.).

Entwicklung des Preisindex für ärztliches Verbrauchsmaterial: 1. Quartal 2022 bis 1. Quartal 2023

Quelle: https://www.praxisdienst.de

Preiserhöhungen insbesondere bei Desinfektion sowie Infusionen & Injektionen

Der detaillierte Blick auf die acht Index-Unterkategorien gibt Aufschluss darüber, welche Produkte sich im Vergleich zum vorangegangenen Quartal besonders verteuert haben. Mit einem Plus von 1,79 Punkten war insbesondere Desinfektion betroffen, gefolgt von Infusion & Injektion (+1,41 Punkte) und den Wund- und Verbandstoffen (+1,07 Punkte). Die Preissteigerungen in den Kategorien Laborbedarf (+0,81 Punkte) und OP-Bedarf/sonstige Abdeckungen (+0,49 Punkte) lagen in einem moderateren Bereich. Preissenkungen zeigten sich bei den Papierprodukten und Hygieneartikeln (-2,06 Punkte), im Bereich Schutzkleidung (-0,98 Punkte) sowie beim OP-Bedarf/Einmalinstrumente (-0,48 Punkte). Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird die Sonderkategorie COVID-19 Antigen-Schnelltests nach Angaben der Firma Praxisdienst nicht weitergeführt.

 

Kommentar:

Nach Auskunft von Christian Nieder, Leiter der Abteilung Preismanagement der Firma Praxisdienst, war mit einem erneuten Preisanstieg beim medizinischen Verbrauchsmaterial zu rechnen. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2022 fiel die Teuerung jedoch moderat aus. Wesentliche Gründe sind der stark gefallene Preis bei Papierprodukten wie Liegenabdeckungen oder Papierhandtücher sowie gesunkene Preise bei Schutzkleidung aufgrund geringerer Nachfrage. Desinfektionsmittel sowie Infusions- und Injektionsmaterialien hingegen haben sich aufgrund gestiegener Rohstoffpreise deutlich verteuert. Laut Christian Nieder ist die oftmals noch zu günstigeren Konditionen bezogene Ware offenbar überwiegend abverkauft und der Fachhandel beginnt die teilweise recht umfangreichen Preiserhöhungen der Industrie, die bereits vor Monaten erfolgte, nunmehr an den Kunden weiterzureichen. Da diese Preisanpassungen noch nicht in vollem Umfang erfolgt sind, rechnet das Unternehmen Praxisdienst auch für das zweite Quartal 2023 mit einem zumindest moderaten Preisanstieg.

Siehe auch News vom 11.10.2022

Quelle: Praxisdienst – Preisindex Quartal 1 2023

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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