In Bayern ist unter der Leitung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen e.V. das Modellprojekt Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis (PETRA) angelaufen, das Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) neben der medikamentösen Therapie mit einer Gruppentherapie unterstützen wird. Die Rekrutierung von Rheumatologen und Patienten läuft seit Mitte Mai bis Ende September 2019. Unterstützt wird das auf 15 Modellregionen in Bayern begrenzte Projekt vom Innovationsfonds. Ziel ist die Steigerung der Gesundheits- und Lebenskompetenz sowie die Verbesserung des Krankheitsverlaufs.
Das Projekt baut auf der grundlegenden Erkenntnis auf, dass psychische Faktoren Einfluss auf das Immunsystem haben können. In den gruppenbasierten Kompetenztrainings unterhalten sich die Teilnehmer über Themen wie Bewegung, Schlaf oder Stress und sollen dadurch mehr über die Erkrankung erfahren sowie ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge von körperlichen Vorgängen und psychologischen Faktoren erhalten. Um die Psychodynamik der Gruppe positiv zu beeinflussen, werden außerdem 100 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Kompetenztrainings integriert.
Die Teilnahme am Modellprojekt wird gesondert vergütet und unterteilt sich neben einer einmaligen Teilnahmepauschale von 300 Euro und einer patientenbezogenen Vergütung von bis zu 1.067,50 Euro wie folgt:
Einarbeitung mithilfe von Schulungsunterlagen | 300,00 |
Erstgespräch und Einschreibepaushale | 100,00 |
Klinische Untersuchung (Blutabnahme, Bestimmung des Aktivitätsscores, Erhebung, Fragebögen); 9-mal pro Patienten | 47,50 |
Ärztliche Dokumentation; 9-mal pro Patienten | 20,00 |
Untersuchung mit psychologischen Inventaren | 15,00 |
Praxisorganisation; 9-mal pro Patienten | 25,00 |
Zur Untersuchung der Wirksamkeit des Gruppentrainings werden im Rahmen des Projektes psychoneuroimmunologische Effekte durch Auswertung von Immunparametern sowie verschiedener emotionaler, funktionaler und entzündlicher Aspekte aus Patienten- bzw. Arztperspektive über 18 Monate wissenschaftlich evaluiert. Hierfür werden 200 Patienten in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe randomisiert. Ab September 2019 startet für die Interventionsgruppe das neunmonatige Kompetenztraining, das alle zwei Wochen von einem Kompetenztrainer durchgeführt wird. Die Kontrollgruppe nimmt lediglich an den begleitenden Untersuchungen teil. Zusätzlich zur Evaluation erstellt die Medizinische Universität Innsbruck mit 20 Patienten eine integrative Einzelfallstudie zur Analyse biopsychosozialer Fragestellungen.
Quelle: BDRh – Personalisierte Therapie bei bei rheumatoider Arthritis (PETRA)
Unser Kommentar/Praxistipp ist nur für ATLAS MEDICUS® Kunden ersichtlich.