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Managementwissen für Ärzte, Zahnärzte und deren Berater

XXL 760 Kapitel
250 € Lizenzpreis
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Praxiswissen ist die konsequente Weiterentwicklung des bekannten „Jahrbuchs für Ärzte und Zahnärzte“. In digitaler Form ist es der ideale mobile Begleiter für alle betriebswirtschaftlichen Belange rund um die Arztpraxis mit unzähligen hilfreichen Informationen rund um die Praxisführung. Es ist ein facettenreicher Ratgeber für den Arzt, Zahnarzt und deren Berater gleichermaßen.

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Praxiswissen ist die konsequente Weiterentwicklung des bekannten „Jahrbuchs für Ärzte und Zahnärzte“. In digitaler Form ist es der ideale mobile Begleiter für alle betriebswirtschaftlichen Belange rund um die Arztpraxis mit unzähligen hilfreichen Informationen rund um die Praxisführung. Es ist ein facettenreicher Ratgeber für den Arzt, Zahnarzt und deren Berater gleichermaßen.

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1.2  Sie lernen die Trends der Zukunft in der Versorgungslandschaft kennen

Das Kapitel 2 zum Thema Trends und Zukunft beschäftigt sich mit vielen interessanten Zukunftsthemen rund um die Märkte wie z. B. das expansive Wachstum des zweiten Gesundheitsmarktes oder auch dem Megatrend Digitalisierung.

Zweiter Gesundheitsmarkt auf der Überholspur

Die steigende Zahlungsbereitschaft und Nachfrage führen zu einer vermehrten Ausrichtung des Gesundheitswesens auf die Bedürfnisse der Konsumenten(-gruppen). Hierdurch entstehen neue gesundheitsbezogene Märkte (u. a. in den Bereichen Reisen und Wellness, Fitness, Nahrungsmittel, Kleidung und Wohnen). Für niedergelassene Ärzte und Zahnärzte gewinnen in diesem Zusammenhang spezielle Zusatz- und Serviceleistungen an Bedeutung. Alle privat finanzierten (außerhalb des Leistungskataloges der gesetzlichen Kassen und privaten Krankenversicherungen) Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Gesundheit werden dem sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt zugeordnet:

Randbereiche des ersten Gesundheitsmarktes: zum Beispiel Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) bzw. Selbstzahlerleistungen in Praxen und Krankenhäusern

Konsumbereiche mit Gesundheitsbezug: insbesondere Fitness, Wellness, Gesundheitstourismus, Kur- und Bäderwesen, Bio-Lebensmittel oder Functional Food (Nahrungsmittel, die durch Vitamine etc. angereichert sind), Nahrungsergänzungsmittel, Gesundheitskleidung

Bereiche der digitalen Gesundheit (sofern nicht über die GKV finanziert): Gesundheits-Apps, Wearables, Smart Textiles (Kombination von innovativen Fasern und flexibler Elektronik; z. B. Kleidung, die kontinuierlich Vitalparameter erfasst, Sportschuhe, die sich dem Laufverhalten des Trägers anpassen, Autositze mit Müdigkeitserkennung etc.)

Ambient Assisted Living (AAL): Entwicklungen und Assistenzsysteme, um Menschen in ihren alltäglichen Handlungen bestmöglich und nutzerfreundlich zu unterstützen und ihnen Kontroll- und Steuerleistungen abzunehmen (z. B. Teppiche mit Sturzsensoren)

Berechnungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zufolge lag das Volumen des erweiterten Bereichs der Gesundheitswirtschaft im Jahr 2022 bereits bei rund 116,4 Mrd. €, was einem Zuwachs von 16,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (BMWK 2023). Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen von 1,6 auf 1,8 Mio. Gegenwärtig sind die Rahmenbedingungen für Akteure des ersten und zweiten Gesundheitsmarkts sehr unterschiedlich (vgl. nachfolgende Tabelle). Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Übergänge zwischen erstem und zweitem Gesundheitsmarkt durchlässiger werden. Beispielsweise steht Ärzten und vertragsärztlichen Psychotherapeuten seit Oktober 2020 die Möglichkeit offen, ihren Patienten bestimmte Gesundheits-Apps zu verschreiben. Diese sogenannten DiGA (Digitale Gesundheitsanwendungen) werden durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft. Verordnungsfähig sind jene DiGA, die entweder vorläufig oder dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden (ausführlicher Vergleich siehe Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)). Darüber hinaus übernehmen viele gesetzliche Krankenkassen über die sogenannten Satzungsleistungen zusätzliche Leistungen, die nicht Bestandteil des Leistungskatalogs der GKV sind. Auch im Bereich AAL besteht die künftige Herausforderung darin, für diese Technologien Strategien und Business-Modelle zu entwickeln, die sowohl Anwendern als auch Kostenträgern gangbare Finanzierungsstrategien bieten.

 Zum Kapitel 2.1.4 Zweiter Gesundheitsmarkt auf der Überholspur

Megatrend Digitalisierung

Gesundheits-Apps als neue Regelversorgungsleistung

Täglich finden neue Gesundheits-Apps ihren Weg auf Smartphones und Tablets. Die immer ausgereifteren Anwendungen unterstützen Patienten im Alltag und tragen zu einer Verbesserung der Prävention und Therapiebegleitung bei. Coaching-Apps analysieren den Lebensstil, tracken Bewegung und die Schlafqualität, schlagen individuelle Gesundheits- und Bewegungstipps oder Check-ups vor, begleiten Allergiker über das Jahr, helfen bei der Raucherentwöhnung, bei der Ernährungsumstellung, beim Einschlafen, der Bewältigung seelischer Krisen oder einfach beim Entspannen. Nachdem mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz im Dezember 2019 die gesetzliche Grundlage geschaffen wurde, haben die ersten Apps als sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) inzwischen den Sprung vom zweiten Gesundheitsmarkt in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung geschafft ( Digitale Gesundeitsanwendungen (DiGA)). Apps kommen auch beim Medikationsmanagement zum Einsatz, informieren über Einnahmezeiten, Dosierung sowie Wechselwirkungen und verfügen über eine Nachbestellfunktion. Neben den Patienten nutzen auch Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und -versicherungen bereits die Miniprogramme u. a. zur Information über Arzneimittel, zur personalisierten Kommunikation mit Patienten und zur Therapiebegleitung. Generell gilt der Bereich der Gesundheits-Apps als Wachstumsmarkt. Eine Studie über den digitalen Gesundheitsmarkt kam zu dem Ergebnis, dass das Marktvolumen für Gesundheits-, Diagnose- und Selbstüberwachungs-Apps bis zum Jahr 2025 auf rund 16 Mrd. € ansteigen wird (vgl. Roland Berger 2019, Bitkom 2023a).

Wearables zur Vermessung der Gesundheit

ine wichtige Rolle in Zusammenhang mit der Nutzung der Gesundheits-Apps spielen Wearables. Hierbei handelt es sich um kleine, am Körper tragbare i. d. R. drahtlose elektronische Geräte. Im Fitness- und Gesundheitsbereich kommen am häufigsten Smartwatches und Fitnesstracker zum Einsatz. Sie sind meist mit einer speziellen App für die Aufzeichnung und Weiterleitung fitness- und gesundheitsrelevanter Daten gekoppelt. Bereits 28 % der Deutschen überwachen auf diese Weise ihren Gesundheits-/Fitnesszustand und 13 % haben dies in der Vergangenheit bereits getan (vgl. GfK 2021).

Funktion und Art der Wearables sind vielfältig. Sie erfassen z. B. die zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegte Strecke, Geschwindigkeit und Höhenmeter, Energieumsatz, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung, Schlafdauer und -qualität. Eingebaute Sensoren registrieren Stürze und lösen eine sofortige Benachrichtigung des Rettungsdienstes und/oder der Angehörigen aus. Die über tragbare Minigeräte erfassten Daten dienen nicht nur der Selbstinformation, sondern haben weiteres Potenzial. Als Zusatzinformation können sie den behandelnden Arzt bei Diagnose und Therapie unterstützen und in Form von Datenspenden bieten sie die Grundlage für umfangreiche Forschungen auf Basis großer Grundgesamtheiten. Wearables zählen zu den wenigen Segmenten des globalen Telekommunikationsmarktes, die das schwierige Jahr 2022 weitgehend stabil überstanden haben. Mit 13,9 Mrd. USD Umsatz blieb der globale Wearables-Markt im Jahr 2022 vergleichsweise stabil (minus 1,1 % im Vergleich zum Vorjahr). Im Einzelnen ergaben sich folgende Entwicklungen:

  • Gesundheits- und Fitnesstracker: -31 %

  • Smartwatches: +21 %

  • Handgelenk-Sportcomputer: -43 %

Bei den Verbrauchern zeigt sich ein Trend zur detaillierteren Kontrolle der Gesundheits- und Vitaldaten über intelligente Funktionen, was sich in der Nachfrageentwicklung niederschlägt:

  • Wearables mit Schlafüberwachungsfunktion: +4 %

  • Wearables mit Blutsauerstoffsensor: +20 %

Die Zukunft gehört der Conversational AI

Conversational AI umfasst natürlich-sprachliche Dialogsysteme, die automatisiert auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) text- oder sprachgesteuert mit dem Nutzer kommunizieren. Dabei ermöglicht z. B. die Nutzung von Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning (ML) die Analyse des Kontexts sowie von Text/Sprache und der dahinterliegenden Absichten unter Berücksichtigung der Vorlieben des Nutzers. Maschinelles Lernen führt zu einer laufenden Verbesserung des Systems auf Basis der empfangenen Daten. Im Gesundheitsbereich gibt es für die Chatbots und Sprachassistenten bereits vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie planen Termine oder die Arzneimitteleinnahme, erfassen in mehreren Schritten Beschwerden und Symptome, liefern auf Basis einer medizinischen Datenbank die wahrscheinlichsten (Differenzial)Diagnosen und erstellen einen Befundbericht für den Arzt. Chatbot-Apps speziell für Ärzte dienen der Entscheidungsunterstützung bei der symptombezogenen Anamnese sowie Differenzialdiagnose und können dazu beitragen, unnötige Untersuchungen zu vermeiden. Nutzen Patienten eine entsprechende Anwendung bereits im Vorfeld der Terminvereinbarung, ermöglicht dies eine Aussage darüber, ob ein Arztbesuch erforderlich ist oder nicht bzw. erlaubt eine Terminvergabe nach Behandlungsdringlichkeit und liefert dem Arzt erste wichtige Basisinformationen über den Patienten. Darüber hinaus kommen Chatbots bereits bei der Therapie zum Einsatz (vgl. Infobox).

Gesundheit aus der Cloud

Parallel zur Weiterentwicklung der Gesundheits-Apps lässt sich gegenwärtig eine Kombination von selbsterfassten Vitalwerten mit cloudbasierten Anwendungen beobachten. Über die Koppelung von Wearables, Apps oder intelligenten Textilien etc. mit der Cloud werden die Sprachsysteme Alexa und Co. in Zukunft auf Nachfrage über den Fitnessgrad, die Schlafqualität oder Vitalwerte informieren und auf die zeitgerechte Einnahme von Medikamenten sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen hinweisen. Die Techniker Krankenkasse bietet ihren Versicherten z. B. mit ”Smart Relax” ein sprachgesteuertes Entspannungsprogramm, das über Alexa (Amazon) betrieben wird (vgl. TK 2019).

Cloud Networking bietet nicht nur einen Ansatzpunkt für neue Leistungen für Patienten. Mit Blick auf die wachsenden Datenmengen und Anwendungen im Gesundheitsbereich nehmen auch Hostinglösungen für Praxen und andere Gesundheitseinrichtungen zu. Die Cloud bietet Speicherplatz für die Daten und ist als virtueller Server standortunabhängig für Software und Apps nutzbar. Prognosen gehen davon aus, dass der globale Markt für Cloud Computing im Gesundheitswesen bis 2025 auf rund 55 Mrd USD anwachsen wird (vgl. CISION PR Newswire 2021). Cloud Management bietet Vorteile wie ausreichenden Platz für die Speicherung und Archivierung von Daten, eine zuverlässige (unterbrechungsfreie) Konnektivität und Anwenderfreundlichkeit des Netzwerks, Analysemöglichkeiten großer Datenmengen (die auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren) sowie erweiterte Sicherheits- und Schutzfunktionen für sensible Gesundheitsdaten. Die Bereitstellung der IT-Infrastruktur und die Verwaltung der Cloud übernimmt i.d.R. ein externer Dienstleister gegen Bezahlung. Zur Nutzung der Cloud verbinden sich die Praxen oder andere Gesundheitseinrichtungen dann über Netzwerke mit der Cloud-Umgebung.

Digitale Diagnostik und Therapie

Parallel zur Weiterentwicklung der Gesundheits-Apps lässt sich gegenwärtig eine Kombination von selbsterfassten Vitalwerten mit cloudbasierten Anwendungen beobachten. Über die Koppelung von Wearables, Apps oder intelligenten Textilien etc. mit der Cloud werden die Sprachsysteme Alexa und Co. in Zukunft auf Nachfrage über den Fitnessgrad, die Schlafqualität oder Vitalwerte informieren und auf die zeitgerechte Einnahme von Medikamenten sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen hinweisen.

Cloud Networking bietet nicht nur einen Ansatzpunkt für neue Leistungen für Patienten. Mit Blick auf die wachsenden Datenmengen und Anwendungen im Gesundheitsbereich nehmen auch Hostinglösungen für Praxen und andere Gesundheitseinrichtungen zu. Die Cloud bietet Speicherplatz für große Datenmengen und ist als virtueller Server standortunabhängig für Software und Apps nutzbar. Prognosen gehen davon aus, dass der globale Markt für Cloud Computing im Gesundheitswesen von 29,1 Mrd. USD im Jahr 2020 auf 75,3 Mrd. USD im Jahr 2026 wachsen wird, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 17,7 % im Prognosezeitraum (vgl. Mordor Intelligence 2023b). Die wichtigsten Faktoren, die das Marktwachstum antreiben, sind die steigende Nachfrage nach schnellen und zuverlässigen Kommunikationsdiensten, die fortschreitende Digitalisierung und Innovation in der Branche, die zunehmende Verbreitung von Smartphones und anderen mobilen Geräten sowie die Einführung von 5G-Netzen und anderen neuen Technologien. Neben ausreichendem Platz für die Speicherung und Archivierung von Daten bietet Cloud Management weitere Vorteile wie eine zuverlässige (unterbrechungsfreie) Konnektivität und Anwenderfreundlichkeit des Netzwerks, Analysemöglichkeiten großer Datenmengen (die auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren) sowie erweiterte Sicherheits- und Schutzfunktionen für sensible Gesundheitsdaten. Die Bereitstellung der IT-Infrastruktur und die Verwaltung der Cloud übernimmt i. d. R. ein externer Dienstleister gegen Bezahlung. Zur Nutzung der Cloud verbinden sich die Praxen oder andere Gesundheitseinrichtungen dann über Netzwerke mit der Cloud-Umgebung.

 Zum Kapitel 2.3 Megatrend Digitalisierung

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