Experten-Rat "Pflegefinanzen" stellt Konzept für eine generationengerechte und paritätische Pflegekostenversicherung vor
SchließenExperten-Rat "Pflegefinanzen" stellt Konzept für eine generationengerechte und paritätische Pflegekostenversicherung vor
SchließenAngesichts der in Deutschland fortschreitenden Bevölkerungsalterung lässt sich eine generationengerechte Absicherung der selbst zu tragenden Eigenanteile an den pflegebedingten Kosten in der stationären Pflege in erster Linie in einem kapitalgedeckten System erreichen (siehe Abschnitt 2.4 “Generationengerechtigkeit”). Zugleich ist es ratsam, wie in Abschnitt 2.3 “Versicherungspflicht im Vergleich zu freiwilliger Vorsorge” diskutiert, eine Versicherungspflicht zu etablieren und damit von der im Prüfauftrag des Koalitionsvertrags angedachten Freiwilligkeit abzuweichen.1 Denn in einem freiwilligen Setting bleiben die systematischen Gründe bestehen, die eine nennenswerte Nachfrage nach freiwilligen Versicherungsprodukten bisher verhindern. Die aktuell am Markt existierenden Versicherungsangebote sind zudem nur in eingeschränktem Maß dazu geeignet, die Eigenanteile an den pflegebedingten Kosten für alle Einkommensgruppen zu beheben (vgl. Abschnitt 2.2 “Bestehende Versicherungsmöglichkeiten”), da die Prämienbelastung zu einer wirtschaftlichen Überforderung führen kann. Vor diesem Hintergrund wird hier ein innovatives Versicherungsmodell - die Pflege+ Versicherung - entworfen, das auf die spezifischen Anforderungen eine Antwort geben kann.
Im Folgenden wird die Funktionsweise der vom Experten-Rat vorgeschlagenen kapitalgedeckten Ergänzungsversicherung genauer dargestellt und es werden Lösungsansätze vorgestellt, die die grundsätzliche Funktionsweise einer solchen Versicherung mit sozialpolitischen Erwägungen kombinieren. Darüber hinaus wird auch ein Weg zur Einführung einer solchen Versicherung präsentiert, der eine wirtschaftliche Überforderung älterer Versicherter vermeidet.