Update Gutachten BW- Apothekenversorgung

1.2  Vorgehen und Zielsetzung

Dieses Gutachten ist ein Update des Gutachtens aus dem Jahr 2020. Im Hauptgutachten¹ wurden ausführlich Entwicklungen von Apothekenzahlen, deren wirtschaftliche Situation, gesetzliche Rahmenbedingungen und deren Ursachen vor dem Hintergrund der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Baden-Württemberg diskutiert. Inzwischen haben drei Jahre Pandemie unmittelbaren Einfluss auf Aufgaben und wirtschaftliche Bedingungen der Apotheken gezeitigt. In diesem Gutachten wurden deshalb die Erkenntnisse des Hauptgutachtens erweitert mit dem Fokus, welche Entwicklungen insbesondere pandemiebedingt eingeleitet wurden und welche Effekte das bereits hatte bzw. haben wird.

Konkrete Ziele der Aktualisierung waren, die Auswirkungen der Pandemie zu beleuchten auf

• den Versorgungsauftrag der Apotheken (z. B. Testen / Masken / Impfen etc.)

• die Rolle der Apotheker (während bzw. nach der Pandemie), auch im Hinblick auf Kooperationen mit anderen Berufsgruppen

• Nachwuchs / Attraktivität des Berufs

Zusätzlich sollten Änderungen rechtlicher Regelungen überblickhaft dargestellt werden.

Methodisches Vorgehen: Auf der einen Seite erfolgt/e eine dokumentenbasierte Recherche bzw. Auswertung der entsprechenden Fachliteratur; um diese theoretischen Erkenntnisse mit subjektiven Erfahrungen von Apothekern zu spiegeln wurde auf der anderen Seite eine Expertendiskussion durchgeführt mit Fokus u.a. auf folgende Themen:

• Einfluss der Pandemie auf den Versorgungsauftrag von Apotheken

• Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen / Versorgern im Kontext der Pandemie

• Einfluss der Pandemie auf den Abruf des Fachwissens der Apotheker

Der Experten-Workshop wurde in Form einer leitfadengestützten online Fokusgruppendiskussion durchgeführt. An dem dreistündigen Workshop nahmen fünf Apotheker:innen und ein Apothekenberater bzw. -Sachverständiger teil. Von den Apotheker:innen besaßen drei eine eigene Apotheke (alle in ländlichen Gebieten), eine Apothekerin arbeitet als angestellte Apothekerin in einer Stadt, zwei der Teilnehmenden waren aktiv in der Standesvertretung. Zwei Teilnehmer:innen waren weiblich. (Eine Hausärztin und ein weiterer Apotheker einer städtischen Apotheke waren kurzfristig verhindert.)

Anmerkung: Unabhängig von der im Folgenden jeweils verwendeten Form sind grundsätzlich immer beide Geschlechter gemeint.