Apotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenApotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenTrotz stetig rückläufiger Apothekenzahlen, ist die Wahrnehmung der Bevölkerung hinsichtlich der Versorgung positiv3 und auch faktischen Analysen zeichnen ein noch im Durchschnitt positives Bild: Gemäß den Landkarten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben deutschlandweit mehr als zwei Drittel der Menschen eine Apotheke sogar im Umkreis von bis zu 1.000 Metern.4
Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Situation regional stark unterscheidet: So sind es in Brandenburg (53%) und Mecklenburg-Vorpommern (56%) jeweils nur gut die Hälfte der Einwohner, die eine Apotheke innerhalb eines Kilometers erreichen. Noch größer werden die Unterschiede, wenn man sich die Landkreise in den Karten des BBSR ansieht.5
Innerhalb Baden-Württembergs schneidet der Hohenlohekreis am schlechtesten ab, dort haben nur 36% der Menschen eine Apotheke innerhalb eines Kilometer Umkreises (vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Einwohneranteil mit max. 1km zur nächsten Apotheke6
In Landgemeinden erreichen durchschnittlich nur 22% der Einwohner eine Apotheke in maximal 15 Minuten. Zudem - so die IGES-Studie - ist die Versorgung häufig von nur einer einzigen Apotheke abhängig.
Eine Stichprobenuntersuchung (in ländlichen Regionen) des ADAC zeigt, dass insbesondere die Wege für Nacht- und Notdienste jedoch zum Teil erheblich sind. Durchschnittlich sind demnach 14,5 km zurückzulegen. Über ein Fünftel der Menschen im Bundesgebiet (in Baden-Württemberg 12%, in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg fast die Hälfte der Bevölkerung) müssen sogar mehr als 20 km Anfahrt in Kauf nehmen.
Diese regionalen Unterschiede werden sich angesichts Fachkräftemangel-/Nachfolgerproblematik etc. in den nächsten Jahren noch verschärfen. Hinzu kommt, dass in vielen ländlichen Regionen Patienten häufiger auf einen eigenen Pkw bzw. eine Mitfahrgelegenheit angewiesen sind und dass die Wege zu Nacht- und Notdienstapotheken oft sehr weit sind.