Apotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenApotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenDie Herausforderungen für das Gesundheitssystem, die insbesondere aus dem demographischen Wandel resultieren, erfordern vollkommen neue Versorgungsansätze. Nochmals verschärft durch die Pandemie wird aktuell deutlich, wie prekär die Versorgungssituation in vielen, insbesondere strukturschwächeren Regionen inzwischen geworden ist. Dabei geht es global um mangelnde Fachkräfte auf allen Ebenen, die durch die herkömmlichen fach- und sektorenbezogenen Strukturen nicht mehr aufgefangen werden können. Die Politik reagiert aktuell mit verschiedensten Lösungsansätzen, die die Kooperation und Integration von Versorgungsangeboten fördern sollen. Dazu gehören u.a.
Befähigung und Lenkung von Patienten durch Case-und Care-Management-Lösungen (u.a. Gesundheitskioske),
Heilkundeübertragung (z.B. Community-Health Nurses etc),
integrierte Primärversorgungszentren (wie z.B. PORT Zentren) und
ambulant-stationäre Verzahnung (wie z.B. ambulante Klinikansätze).
Bei vielen Konzepten soll die Versorgung regionaler ausgerichtet und mitgestaltet werden. Nicht immer sind dabei Apotheken mitgedacht, wie z.B. auch aktuell in den für 2023 angedachten Gesetzesvorhaben Versorgungsgesetz I und Versorgungsgesetz II.1 Dabei könnten die dort vorhandenen Kompetenzen und Infrastruktur, die Vernetzung vor Ort dort einen zentralen Beitrag leisten.
Bereits die zusätzlichen Aufgaben im Rahmen der Pandemie haben gezeigt, dass Apotheken mehr und vielfältigere Aufgaben für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung übernahmen als ‚nur‘ die Abgabe von Arzneien. Herstellung von Spezialarzneien, Desinfektionsmitteln, niedrigschwellige Beratung, Durchführung von Corona-Tests und Impfungen, Nacht-Not- und Botendienste wären hier zu nennen.
Auch die Beteiligung an Modellprojekten sowie die seit Sommer 2022 von den gesetzlichen Krankenkassen vergüteten pharmazeutischen Dienstleistungen (s.o.) machen deutlich, dass das Tätigkeitsfeld und damit das Berufsbild im Wandel begriffen ist. Diese zusätzlich erbrachten Services erfordern unternehmerisches Geschick und wirtschaftliches Kalkül, zumal die Margen aufgrund der Eingriffe des Gesetzgebers immer stärker von diesen Zusatzleistungen abhängig werden.