Apotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenApotheken haben während der Pandemie wichtige Aufgaben übernommen, stehen aber nun vor wirtschaftlichen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten. Ihr positives Image bleibt, doch Nachwuchssorgen und Lieferengpässe bedrohen die Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran, aber langsam und mit Hindernissen.
SchließenApotheken haben zwar, wie oben verdeutlicht, ein gutes Image in der Bevölkerung und dürften daher auch attraktiv als Arbeitgeber sein, ihre zentrale Rolle in der Pandemiebewältigung hat hier einerseits einen positiven Impact. Allerdings ist die Berufsausübung mit hohen Belastungen, Ansteckungsrisiken etc. verbunden. In den Apotheken mit Corona-Fällen mussten in 70% der Fälle krankheitsbedingt Überstunden angeordnet werden, was den Druck auf die verbleibenden Mitarbeitenden zusätzlich erhöhte. Dagegen erscheinen die Arbeitsplatzbedingungen bei der konkurrierenden (Pharma-)Industrie attraktiver (höhere Bezahlung, keine Samstags- bzw. Nacht- oder Notdienste etc.). Auch die Tätigkeit als Stationsapotheker in einem Krankenhaus, und hier ist mit einem steigenden Bedarf zu rechnen, steht in Konkurrenz zur Apotheke. Hinzu kommt bei den approbierten Apotheker:innen die ökonomische und politische Unsicherheit (Feminisierung / Teilzeit / Rushhour des Lebens).
Im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen in der ambulanten Versorgung beurteilen demnach auch insbesondere die Apotheker (58%) die Arbeitsbedingungen als schlecht (vgl. Abb. 9).
Abb. 13: Beurteilung der Arbeitsbedingungen aus Sicht der jeweiligen Heilberufe1
Als Hauptursache nennen Apotheken folgende Faktoren (vgl. Abb. 14):2
Administration bzw. der bürokratische Aufwand
Mangelnde Vergütung
Regelungsdynamik / Abrechnung mit den Kassen
Lieferengpässe
Nachwuchs-/Personalprobleme
Abb. 14: Größte Ärgernisse im Berufsalltag von Apotheken
Im Vergleich zu den Vorjahren fällt auf, dass sich insbesondere die “mangelnde Wertschätzung” seit 2019 etwas verbessert hat, hier dürfte die Pandemie einen positiven Einfluss gehabt haben. Dasselbe gilt für die Retaxationen aufgrund der entsprechend eingeführten Sonderregelungen.
Bestätigung erfahren diese Ergebnisse durch die Jahresendbefragung des Apokix, bei welcher die Apotheken als Top Themen für 2023 wie folgt definieren:
Die Anpassung des Apothekenhonorars
Den Bürokratieabbau
Die Vermeidung von Lieferengpässen
Erweiterung Expertenworkshop In der Expertenrunde wurde die Einschätzung der Attraktivität des Apothekenberufs ebenfalls thematisiert.
Positiv wurde vermerkt, dass die Einschätzung durch COVID teilweise besser wurde: es zeigte sich, dass Apotheken krisensicher seien und der Beruf wieder mehr wertgeschätzt würde. “Manchmal sind Kunden gekommen, um ihre Kinder zu einem Praktikum anzumelden”. Andererseits habe die Attraktivität abgenommen, denn:
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