Der ATLAS DENTAL Europa bietet geballte Fakten zu den Strukturen von 11 bedeutenden Dentalländern in Europa, plakative Erläuterungen und signifikante Marktdaten in 77 Karten und Abbildungen verarbeitet. Ein Alleinstellungsmerkmal von Atlas Dental Europa sind die “Länder-Strukturprofile”, die es Ihnen ermöglichen, auf einen Blick sowohl die zentralen Marktkennzahlen auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite zu erfassen.
Fordern Sie (im Preis inbegriffen) auch die 250 Seiten starke Printversion an oder informieren Sie sich per E-Mail an nadine.brohammer@rebmann-research.de über eine Unternehmenslizenz für weitere Nutzer.
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Zahnärztliche Versorgung in Europa erfolgt hauptsächlich durch Zahnärzte in privaten Einzelpraxen, wie in 22 von 30 europäischen Ländern festgestellt wurde, wo über 80 % der Zahnärzte in Privatpraxen tätig sind. Daneben sind jedoch in den meisten Ländern auch staatlich angestellte Zahnärzte in öffentlich finanzierten Einrichtungen tätig. In den neuen, osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten hat sich die zahnärztliche Versorgung seit 1989/1990 stark verändert: Vorher überwiegend kostenlos in staatlichen Kliniken durch staatlich angestellte Zahnärzte, erlebte die Zahnmedizin nach der Auflösung der Sowjetunion eine rasche Privatisierung. Dies führte dazu, dass die Besitzform von Zahnarztpraxen heute in Ost- und Westeuropa nicht mehr wesentlich differiert.
Die Zahnärztedichte (Anzahl Zahnärzte bezogen auf die Einwohnerzahl) variiert zwischen den europäischen Ländern stark, aber die geografische Ungleichverteilung innerhalb der Länder ist noch ausgeprägter. In Österreich, Frankreich und Polen entfällt die höchste Zahnärztedichte vor allem auf städtische Gebiete. So arbeitet in Wien etwa ein Drittel aller österreichischen Zahnärzte, obwohl die Stadt nur ein Fünftel der Bevölkerung ausmacht. Ähnlich ist es in Frankreich, wo ein Drittel aller Zahnärzte in Paris tätig ist, obwohl dort nur etwa 18 % der französischen Einwohner leben. Auch in Polen gibt es erhebliche regionale Unterschiede hinsichtlich der Zahnarztdichte, vor allem bedingt durch grenzüberschreitende zahnärztliche Versorgung. In den Grenzregionen zu Deutschland ist die Zahnarztdichte teilweise sechsmal höher als in Zentralpolen – ein deutliches Indiz für grenzüberschreitenden Dentaltourismus. Die ungleiche Verteilung von Zahnärzten beeinträchtigt besonders den Zugang zur Versorgung in ländlichen Gebieten, was zu längeren Reise- und Wartezeiten für die dortigen Patienten führt. Aus diesem Grund haben mehrere Länder wie Frankreich, Tschechien, Rumänien und Bulgarien Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl der Zahnärzte in ländlichen Regionen zu erhöhen. Frankreich plant die Bereitstellung von etwa 400 Mio. € zur Finanzierung sowohl bestehender als auch neuer Zahnarztpraxen im ländlichen Raum. Ebenso stellt Tschechien Zuschüsse von bis zu 3,9 Mio. € bereit, um die Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern.10
Die Abb. 5 zeigt, wie unterschiedlich die zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung innerhalb Europas ist. Während die überwiegende Zahl der Länder grün dargestellt sind und folglich gute bis sehr gute Werte aufweisen, ist das Vereinigte Königreich mit 0,47 Zahnärzten je 1.000 Einwohnern der einzige “rote Fleck” in Europa – jedenfalls im Rahmen der hier bewerteten Länder – und damit das Schlusslicht im Ländervergleich. Die in Atlas Dental Europa 2019 bereits prognostizierte Verschlechterung der zahnärztlichen Versorgungssituation im Vereinigten Königreich infolge des Brexits hat sich bestätigt 2018 war die Versorgung mit 0,52 Zahnärzten je 1.000 Einwohnern noch deutlich besser. Deutlich verbessert zeigt sich indes die Zahnärzteversorgung in den Niederlanden, auch wenn diese mit 0,57 Zahnärzten je 1.000 Einwohnern immer noch den zweitniedrigsten Wert im Vergleich der betrachteten Länder aufweisen. In Atlas Dental Europa 2019 waren die Niederlande, mit einem Verhältnis von 0,39 Zahnärzten je 1.000 Einwohnern, noch das Land mit der niedrigsten Versorgungsdichte. Da jedoch in den Niederlanden die Zahl der Zahnmedizinabsolventen je 100.000 Einwohnern nach der Schweiz europaweit am niedrigsten ist, dürfte die Verbesserung der Situation vor allem auf eine verstärkte Anwerbung von Zahnärzten aus dem Ausland zurückzuführen sein.
Abb. 5 /// Zahnärzte je 1.000 Einwohner
Quelle: Eurostat11 und andere /// Grafik: REBMANN RESEARCH /// Stand: 2020, Italien 2021, Dänemark und Schweden 2019, Vereinigtes Königreich 202212
In einigen Ländern, wie z. B. im Vereinigten Königreich oder in Spanien, ist der Anteil von in Kettenstrukturen organisierter (und häufig im Besitz von fachfremden Investoren befindlicher) Praxen in den letzten Jahren jedoch deutlich gestiegen (siehe Abb. 72, Kapitel Marktkonsolidierung: Zahnarzt/Praxen). In Europa stieg die Zahl der praktizierenden Zahnärzte in der überwiegenden Zahl der Länder in den letzten fünf Jahren (2016 – 2021) leicht an. Vor allem in den Niederlanden ist die Zahl der praktizierenden Zahnärzte jedoch signifikant um +15,1 % gewachsen, während sich in der Schweiz (als einziges der hier näher betrachteten Länder) die Zahnärztezahlen im Fünfjahreszeitraum von 2014 bis 2019 (keine neueren Zahlen vorhanden) deutlich rückläufig (-16,7 %) entwickelten.13
Die Pro-Kopf-Ausgaben für die zahnärztliche Behandlung (Abb. 6) teilen Europa im Prinzip in drei Zonen. In der westlichen bzw. süd-westlichen Zone finden sich das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien mit leicht unterdurchschnittlichen sowie Irland und Spanien mit deutlich unterdurchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben. Die mittlere “grüne” Zone zeigt hohe Pro-Kopf-Ausgaben in Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit Abstand die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Zahnmedizin aufweist. Die ost- und südosteuropäischen Länder zeigen hingegen fast durchgehend niedrige bis sehr niedrige Pro-Kopf-Ausgaben.
Abb. 6 /// Pro-Kopf-Ausgaben für zahnärztliche Leistungen in Euro
Quelle: Eurostat14 /// Grafik: REBMANN RESEARCH /// Stand: 2019