Rückgang der Apothekenzahlen verstärkt sich auch im Jahr 2018

Rückgang der Apothekenzahlen verstärkt sich auch im Jahr 2018

Trotz eines weiteren Rückgangs der Apotheken im Jahr 2018 hat das prognostizierte “große” Apothekensterben noch nicht in vollem Umfang eingesetzt. Aufgrund dieser Entwicklung kann man eher von einem “stillen” Sterben auf einem sich permanent steigernden Niveau sprechen.

Gab es Ende 2017 noch 19.748 Apotheken, so ist die Zahl auf Basis der aktuellen Zahlen der ABDA auf 19.423 Apotheken Ende 2018 gesunken. Setzt sich die Entwicklung auf dem bisherigen Niveau fort, wird aller Voraussicht nach im Jahr 2019 die nächste Schallmauer durchbrochen und die Apothekenzahl auf unter 19.000 sinken. 2018 war in absoluten Zahlen betrachtet der stärkste Rückgang der vergangenen 30 Jahre. Betrug der Rückgang in 2016 noch 226 und in 2017 noch 275 erhöhte sich dieser in 2018 auf saldiert 325 Apothekenstandorte.

Positive Aspekte dieser Entwicklung:

  • Es wurden immerhin noch 97 Apotheken neu eröffnet (2017: 120 Apotheken)
  • Das Umsatzpotenzial verteilt sich auf immer weniger Apotheken, sodass die verbleibenden Apotheken Umsatz- und Ertragszuwächse verzeichnen werden.

Negative Aspekte:

  • Problematisch ist der Rückgang im ländlichen Raum und führt dort teilweise schon zu einer Unterversorgung der Bevölkerung.
  • Der Beruf des selbstständigen Apothekers/der selbstständigen Apothekerin wird immer wieder in ein schlechtes Licht gerückt und den Pharmazieabsolventen per se ein negatives Bild der Selbstständigkeit vermittelt.

Was sind die Gründe für den Rückgang? Warum kann die Apothekerin/der Apotheker sein “Lebenswerk” nicht an einen Nachfolger übergeben?

In vielen Teilen der Apothekerschaft wird diese Entwicklung immer wieder mit externen Faktoren

begründet (z.B. ausländischer Versandhandel), was sicherlich im Einzelfall auch berechtigt sein mag. Dass aber immer noch viele ApothekeninhaberInnen ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und die Ursachen einer Schließung oft hausgemacht sind, wird kaum thematisiert.

Geht man hier in die Tiefe, zeigt sich,

  • dass die vorhandenen Standortpotenziale nicht genutzt werden,
  • dass sich die InhaberInnen nicht um ein aktives Kundenmanagement kümmern und unzureichend auf die Kundenbedürfnisse eingehen
  • und dass Themen wie modernes Marketing und Controlling immer noch vernachlässigt werden.

Last but not least:

In manchen Regionen handelt es sich auch um eine durchaus notwendige Marktbereinigung.

Quelle: Marco Benz, http://www.apomind.de/

 

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