Stabile Beschäftigungszahlen im deutschen Gesundheitswesen

Stabile Beschäftigungszahlen im deutschen Gesundheitswesen

Berichten des Statistischen Bundesamtes zufolge ist die Anzahl der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen in 2022 mit gut 6 Mio. Erwerbstätigen nahezu konstant geblieben. Umgerechnet auf Vollzeitäquivalente entspricht dies rund 4,3 Mio. Personen. Trotz des Abbaus von zusätzlichem Personal, welches zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt wurde, verzeichnet die Branche einen leichten Beschäftigungsanstieg um 0,6% im Vergleich zum Vorjahr.

Pharmaindustrie und sonstige medizinische Berufe erleben deutlichen Zuwachs

Besonders auffällig ist der Beschäftigungszuwachs in der pharmazeutischen Industrie, wo die Anzahl der Mitarbeitenden um 3,6% anstieg. Insgesamt arbeiteten damit etwa 170.000 Personen im Bereich der Pharmaindustrie. Auch sonstige medizinische Berufe wie physio- oder ergotherapeutische Praxen verzeichnen einen vergleichsweise starken Personalzuwachs von 2,4% auf 557.000 Beschäftigte.

Stabilität beim Personal in Krankenhäusern und Arztpraxen

Obwohl der Zuwachs geringfügig war, stieg die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern um 1,1% auf 515.000 Personen. Sowohl in Arztpraxen als auch in Pflegeheimen blieb die Beschäftigungszahl nahezu unverändert. Ende 2022 arbeiteten 734.000 Personen in Arztpraxen, was einem marginalen Anstieg von 0,1% entspricht. In ambulanten sowie in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen gab es jeweils eine Personalreduktion von rund 1.000 Personen auf 184.000 bzw. 243.000 Beschäftigte.

Personalabbau in Bereichen des Gesundheitsschutzes

In 2021 wurde aufgrund der Covid-Pandemie zusätzliches Personal in Einrichtungen des Gesundheitsschutzes eingesetzt. Darunter fallen beispielsweise Gesundheitsämter und kommunale Impfzentren. Mit dem Ende der Pandemie wurde in diesem Bereich Personal abgebaut. Dies hat zur Folge, dass 2022 mit insgesamt 56.000 Beschäftigten im Gesundheitsschutz eine Reduktion von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Auch in den Apotheken gab es einen Personalrückgang von 2,0% auf rund 250.000 Beschäftigte.

 

Kommentar:

Im deutschen Gesundheitswesen stellen ambulante Einrichtungen mit 41% den größten Anteil des Personals. Dazu gehören beispielsweise Arzt- und Zahnarztpraxen, die Praxen sonstiger medizinischer Berufe, aber auch Apotheken und der Bereich der ambulanten Pflege. Hierauf folgen mit 35% die stationären und teilstationären Einrichtungen (Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehaeinrichtungen und Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege). Gemeinsam stellen diese beiden Gruppen einen Anteil von über 75% des Gesundheitspersonals.

Abb. Gesundheitspersonal nach Einrichtungen

Gesundheitspersonal nach Einrichtungen

Quelle: Statistisches Bundesamt 2024, Darstellung Rebmann Research

Deutlich geringere Personalanteile entfallen auf die Vorleistungsindustrien (z.B. pharmazeutische, medizintechnische und augenoptische Industrie sowie Laboratorien), auf sonstige Einrichtungen, die Verwaltung, Rettungsdienste und den Gesundheitsschutz.

Quellen:

Autor Fanny Mauch
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