Angestellte Ärzte und Zahnärzte liegen im Gehaltsvergleich unter den Berufsgruppen auch im Jahr 2024 an erster Stelle. Dies geht aus dem aktuellen Stepstone Gehaltsreport hervor, der auf einer Auswertung von mehr als 1.052.000 Vergütungsdaten der Jahre 2022 bis 2024 basiert. Mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt in Höhe von 109.500 Euro und einem Bruttomediangehalt von 98.750 Euro verdient die Berufsgruppe verglichen mit dem deutschlandweiten Durchschnittsgehalt aller Berufsgruppen von 52.300 Euro brutto sowie dem Mediangehalt in Höhe von 45.800 Euro mehr als das Doppelte.
Ärzte als bestbezahlte Gruppe unter den Akademikern
Mediziner blicken im Berufsgruppenranking der Mediangehälter auf einen zum Teil sehr großen Vorsprung vor den weiteren Berufsgruppen mit akademischer Ausbildung. Mitarbeiter mit Hochschulabschluss im Bereich Banken, Finanzen und Versicherung (Rang 2 beim Gehaltsranking) verdienen beim Vergleich des Bruttomediangehalts 26.000 Euro weniger. Am größten ist der Unterschied beim Vertrieb und Verkauf, wo sich Angestellte auch mit Hochschulausbildung mit 36.000 Euro weniger begnügen müssen.
Personalverantwortung, Berufserfahrung, Gender und Region haben Einfluss auf das Arztgehalt
Ärztliche Führungskräfte verdienten im Durchschnitt deutlich besser (Medianbruttogehalt: 127.250 Euro) als ihre Kollegen ohne Personalverantwortung (81.750 Euro). Wie in anderen Berufsgruppen schlägt sich die Länge der Berufserfahrung positiv auf das Durchschnittsgehalt nieder (vgl. Abb.).
Abb.: Bruttomediangehalt 2024 Ärzte nach Berufserfahrung in Jahren
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Stepstone Gehaltsreport 2025
Das Gender-Pay-Gap ist auch in der Medizin mit einem Minus von 27,1% nach wie vor stark ausgeprägt. Ärztinnen verdienen 30.240 Euro (Bruttomediangehalt 2024) weniger als ihre männlichen Kollegen. Nach Bereinigung um strukturelle Unterschiede wie Qualifikation, Berufsgruppe, die Anstellungsart bzw. den Anstellungsumfang liegt der Verdienstunterschied noch bei -9,7%.
Stadtstaaten Bremen und Hamburg liegen beim Ärztegehalt vorn
Die Auswertung zeigt ferner regionale Unterschiede. Angestellte Ärzte in Bremen (Rang 1) verdienen 11.000 Euro (Bruttomediangehalt) mehr als ihre Kollegen in Rheinland-Pfalz (vgl. Tab.).
Tab.: Mediangehalt Ärzte 2024 nach Bundesländern
Ranking | Bundesland | Bruttodurchschnittsgehalt |
---|---|---|
1 | Bremen | 104.500 € |
2 | Hamburg | 101.500 € |
3 | Baden-Württemberg | 101.250 € |
4 | Niedersachsen | 100.750 € |
5 | Bayern | 99.750 € |
6 | Hessen | 99.750 € |
7 | Brandenburg | 99.000 € |
8 | Nordrhein-Westfalen | 98.750 € |
9 | Sachsen | 98.250 € |
10 | Berlin | 96.750 € |
11 | Saarland | 96.750 € |
12 | Mecklenburg-Vorpommern | 96.500 € |
13 | Schleswig-Holstein | 95.250 € |
14 | Thüringen | 94.000 € |
15 | Sachsen-Anhalt | 94.000 € |
16 | Rheinland-Pfalz | 93.500 € |
Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2025
Kommentar:
Noch – zum Teil deutlich höhere – höhere Einkommen können Ärzte im Fall einer Niederlassung erzielen. Eine Niederlassungsentscheidung geht jedoch in aller Regel zunächst mit einer hohen investiven Belastung und einem (geringen) unternehmerischen Risiko einher. Bei richtiger Planung dürfte sich der Schritt in die Freiberuflichkeit aus finanzieller Sicht jedoch auf alle Fälle lohnen. Wie der Trend zur Anstellung im ambulanten Bereich belegt, sind für viele Ärzte jedoch häufig nicht-monetäre Gründe ausschlaggebend, wie z.B. die flexibleren Möglichkeiten hinsichtlich Arbeitsumfang und -zeit oder das Arbeiten im Team. Gegenwärtig arbeiten bereits ca. 24% (2020) aller an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten in einem Angestelltenverhältnis.
Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2025