Studie zeigt hohe Akzeptanz für innovative digitale Gesundheitsleistungen

Studie zeigt hohe Akzeptanz für innovative digitale Gesundheitsleistungen

Eine aktuelle appinio-Studie beschäftigt sich mit der Nutzung und Akzeptanz von digitalen Innovationen in der Gesundheitsversorgung. In einer Online-Befragung wurden deutschlandweit 1.000 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 65 Jahren zu ihrer Einstellung zu digitalen Gesundheitsinnovationen, wie Künstliche Intelligenz (KI), Telemedizin oder virtuelle Arztbesuche befragt.

Digitale Gesundheitsleistungen: hohe Akzeptanz, Nutzung noch ausbaufähig

Zwar sind Begriffe, wie Telemedizin/virtuelle Arztbesuche, Gesundheits-Apps, Wearables oder Fitness-Tracker der ganz überwiegenden Mehrheit der Befragten (>80%) bekannt, die Zahl derer, die eine persönliche Nutzungserfahrung vorweisen können, ist allerdings deutlich geringer. So haben beispielsweise nur 19% tatsächlich bereits einen virtuellen Arztbesuch erfahren. 78% der Befragten können sich jedoch einen virtuellen Arzttermin beim Hausarzt vorstellen, jeweils 44% bei einem Hautarzt oder einem Psychotherapeuten. Ein virtueller Zahnarztbesuch ist hingegen nur für 18% der Befragten vorstellbar. Diejenigen, die bereits einen virtuellen Arzttermin hatten, zeigten sich ganz überwiegend sehr zufrieden damit (91% der 55- bis 65-Jährigen: „sehr zufrieden“).

Hohes Vertrauen in von KI erstellte Diagnosen

Der überwiegende Teil der Befragte vertraut erstellten Diagnosen. Dabei erreichen primär von einer KI erstellte und von Ärzten lediglich unterstützte Diagnosen annähernd so gute Werte wie primär von Ärzten erstellte. 41% der Befragten vertrauen den primär von Ärzten erstellten und von KI lediglich unterstützten Diagnosen „vollkommen“ (von einer KI erstellte Diagnosen: 38%).

Besonders groß ist das Vertrauen in eine KI-gestützte Auswertung von Röntgen-, MRT- oder CT-Aufnahmen („Vertraue ich eher“: 35%, „Vertraue ich (voll und ganz)“: 34%). Ähnlich hoch ist das Vertrauen in eine KI-gestützte Behandlungsplanung.

 

Kommentar:

Digitale Leistungen verbessern Versorgung, vor allem in ländlichen Gebieten

Die Studienergebnisse belegen eine hohe Aufgeschlossenheit und einen hohen Vertrauensvorschuss gegenüber digitalen Gesundheitsinnovationen. Die Nutzung dieser innovativen digitalen Gesundheitsleistungen ist hingegen noch deutlich ausbaufähig, bergen jedoch ein großes Potential. Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Ärztemangels im ländlichen Raum und der demografiebedingt zunehmenden Zahl mobilitätseingeschränkter Patienten sind digitale Lösungen, wie beispielsweise virtuelle Arztbesuche, besonders dazu geeignet, die Versorgung zu verbessern.

PKV als Innovationstreiber

Aktuell haben erst etwa 10% der im Rahmen der appinio-Studie Befragten bereits Bekanntschaft mit KI im Zusammenhang mit Gesundheitsversorgung gemacht, der ganz überwiegende Teil Privatversicherte, da sich diese innovativen Gesundheitsleistungen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen finden.

Für die Verbreitung neuer Diagnose- und Behandlungsmethoden und eine eventuelle spätere Aufnahme in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) spielen die Privaten Krankenversicherungen (PKV) als Innovationstreiber eine entscheidende Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle Studie von Rebmann Research im Auftrag des PKV-Spitzenverbands (siehe auch unsere News vom 3.8.2023).

Link zur vollständigen PKV-Studie „Innovation und Diffusion in der ambulant-ärztlichen Versorgungsstruktur“: https://www.mwv-berlin.de/produkte/!/title/innovation-und-diffusion-in-der-ambulant-aerztlichen-versorgungsstruktur/id/941

Quelle: Appinio Hype Train: Health Innovation (Juli 2023)

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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