Südwesten: Förderung von Televisiten in Pflegeeinrichtungen

Südwesten: Förderung von Televisiten in Pflegeeinrichtungen

Das Land Baden-Württemberg investiert rund 1,7 Mio. Euro in sechs Projekte zur Weiterentwicklung von Televisiten in Pflegeeinrichtungen. Der Sozial- und Gesundheitsminister betonte die Bedeutung dieser Initiative im Hinblick auf das effektive Zusammenwirken zwischen Pflegeeinrichtungen und Ärzteschaft und auf eine zeitnahe und verbesserte Versorgung der Pflegebedürftigen. Gleichzeitig tragen Televisiten zur Entlastung des Pflegepersonals bei.

Die Projekte ermöglichen es Pflegeeinrichtungen, mithilfe moderner Technologie ärztliche Konsultationen virtuell durchzuführen. Dies bedeutet, dass Bewohner von Pflegeeinrichtungen eine qualitativ hochwertige Betreuung erhalten, ohne extra Arztpraxen aufsuchen zu müssen. Die Projekte adressieren zentrale Herausforderungen im Bereich der Langzeitpflege, wie den Fachkräftemangel, die sektorenübergreifende Kommunikation, die eingeschränkte Mobilität der pflegebedürftigen Personen und die Notwendigkeit einer effizienten Ressourcenverwendung.

Bewerbungsverfahren erfolgte in zwei Stufen

Vor dem Förderaufruf hatte das Gesundheitsministerium alle Akteure der Langzeitpflege zu einem Symposium über die Weiterentwicklung von Televisiten in Pflegeeinrichtungen eingeladen, an dem 150 Interessierte teilnahmen. Das Bewerbungsverfahren gliederte sich in zwei Stufen: Bis zum 31.1.2024 musste eine etwa zweiseitige Skizze eingereicht werden, die das Interesse an der Förderung darlegt. Eine Expertengruppe bewertete diese Skizzen und forderte geeignete Bewerber auf, bis zum 30.4.2024 die vollständigen Antragsunterlagen einzureichen.

Drei größere Projektträger – die AOK Baden-Württemberg, das Medizinische Versorgungszentrum II der Kreiskliniken Reutlingen und das Landratsamt Bodenseekreis – führen die Televisite bereits in mehreren Pflegeeinrichtungen durch. Drei weitere Projektträger – die Diak Altenhilfe Stuttgart, Diakonie ambulant Schwarzwald-Baar und das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg – konzentrieren sich jeweils auf eine einzelne Einrichtung oder einen ambulanten Dienst.

 

Kommentar:

Die Förderung von Televisiten ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und effizienten Pflege. Durch die virtuelle Konsultation können Pflegebedürftige schneller und unkomplizierter ärztliche Betreuung erhalten, was besonders in ländlichen Gebieten und für Pflegebedürftige mit eingeschränkter Mobilität von großem Vorteil ist. Zudem entlastet dies das Pflegepersonal, das sich so stärker auf die direkte Betreuung der Bewohner konzentrieren kann.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und Ärzten, wie sie in den Projekten vorgesehen ist, könnte als Modell für die zukünftige Gestaltung der Schnittstelle zwischen Pflege und ärztlicher Versorgung dienen. Es bleibt zu hoffen, dass die Erkenntnisse aus diesen Projekten dazu beitragen, Televisiten flächendeckend in die Regelversorgung zu integrieren und somit die Pflegequalität nachhaltig zu verbessern.

Quellen:

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
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