Todesursachen 2023: Deutschland verzeichnet Rückgang der Gesamtsterblichkeit

Todesursachen 2023: Deutschland verzeichnet Rückgang der Gesamtsterblichkeit

Die Todesursachenstatistik für das Jahr 2023 zeigt einen Rückgang der Gesamtsterblichkeit in Deutschland. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2023 insgesamt 1,03 Millionen Menschen und damit 3,6% weniger als im Vorjahr. Dies ist der erste Rückgang der Zahl der Todesfälle seit 2019. Insgesamt waren mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und knapp ein Drittel der verstorbenen Männer mindestens 85 Jahre alt.

Abb. Todesursachen nach Krankheitsarten

Todesursachen nach Krankheitsarten

Quelle: Statistisches Bundesamt, Darstellung: REBMANN RESEARCH

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs dominieren weiterhin als Todesursachen

Wie bereits in den Vorjahren bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Im Jahr 2023 starben knapp 348.300 Menschen an diesen Erkrankungen, was einem Anteil von 33,9% aller Todesfälle entspricht. Trotz der weiterhin hohen Zahl der Todesopfer ging die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 2,7% im Vergleich zu 2022 zurück. Einen weiteren entscheidenden Anteil machen die Todesfälle durch bösartige Neubildungen aus. Hierbei liegt die Zahl der Todesfälle bei 22,4%, was einem leichten Rückgang von 0,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Zunahme von Grippe und Lungenentzündung, COVID-19 jedoch stark rückläufig

Ein auffälliger Anstieg ist bei den Todesfällen durch Grippe und Pneumonie zu verzeichnen. Im Jahr 2023 starben knapp 20.900 Menschen an diesen Erkrankungen, was einen Anstieg von 13,1% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Insgesamt machen Grippe und Pneumonie im Jahr 2023 etwa 2,0% aller Todesfälle aus. Damit nähert sich das Niveau 2023 wieder dem Stand von 2019 – vor Beginn der COVID-19-Pandemie – an. Im Jahr 2023 wurde COVID-19 bei 25.768 Todesfällen als Grundleiden verzeichnet, was 2,5% aller Todesfälle entspricht. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein Rückgang um 50,8%.

Anstieg der nicht-natürlichen Todesursachen

Im Jahr 2023 waren 4,8% der Todesfälle auf nicht-natürliche Ursachen wie Verletzungen oder Vergiftungen zurückzuführen. Dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Dabei starben 20.800 Menschen durch Stürze, was diese Ursache zu einer der häufigsten unter den nicht-natürlichen Todesursachen macht. Die Zahl der Suizide stieg leicht um 1,8% auf 10.300 Fälle. Auffällig ist, dass der Anstieg vor allem bei Frauen zu beobachten (+8,0%) ist, während die Suizidrate bei Männern leicht rückläufig ist (-0,3%). Insgesamt machten Suizide 2023 etwa 1,0% aller Todesfälle aus.

 

Kommentar:

Die Todesursachenstatistik 2023 zeigt insgesamt einen erfreulichen Rückgang der Sterblichkeit. Trotzdem bleiben die Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Hierbei lohnt sich ein Blick auf die spezifischen Unterteilungen dieser komplexen Krankheitsart.

Abb. Die 10 häufigsten Todesursachen in der Kategorie der Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die 10 häufigsten Todesursachen in der Kategorie der Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Quelle: Statistisches Bundesamt (2024), Darstellung: REBMANN RESEARCH

Prävention könnte viele vorzeitige Todesfälle verhindern

Besonders hervorzuheben ist die chronische ischämische Herzkrankheit, die allein für 21,4% der Herz-Kreislauf-Todesfälle verantwortlich zeichnet und damit die häufigste spezifische Ursache in dieser Gruppe darstellt. An zweiter Stelle steht der akute Myokardinfarkt (Herzinfarkt) mit 12,6% der Todesfälle. Dies zeigt die Bedeutung von schnellen und effektiven Notfallmaßnahmen bei einem Herzinfarkt, da dieser ohne sofortige medizinische Intervention oft tödlich verläuft. Die Herzinsuffizienz folgt mit 10,8%. Entscheidend ist auch der relativ hohe Anteil der hypertensiven Herzkrankheiten (6,9%), die durch Bluthochdruck ausgelöst werden. Mithilfe von Prävention und der Bekämpfung von Bluthochdruck können schwerwiegende Folgeerkrankungen vermieden und Todesfälle stark reduziert werden.

Diese detaillierte Aufschlüsselung zeigt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht nur eine einzige Erkrankung umfassen. Alle Krankheiten benötigen unterschiedliche Ansätze in Prävention, Diagnose und Therapie, um die Sterblichkeit in diesem zentralen Bereich weiter zu senken.

Quellen:

Autor Fanny Mauch
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