Bei der Planung einer eigenen Niederlassung stehen Ärzte und Zahnärzte vor zahlreichen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen. Um diesen Prozess erfolgreich zu meistern, ist es wichtig, den Überblick im Förderdschungel zu behalten. Denn es gibt eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten und finanziellen Unterstützungsangeboten, die bei der Gründung und dem Betrieb einer eigenen Praxis helfen können.
Von regionalen oder bundesweiten Förderprogrammen generell für Angehörige der Freien Berufe bis hin zu gezielten Angeboten für Ärzte und Zahnärzte – die Auswahl ist groß. Je nach Anbieter können die Förderungen z.B. zinsvergünstigte Darlehen, finanzielle Zuschüsse, Beratungsleistungen, Mentoring und Vernetzungsmöglichkeiten umfassen. Damit Ärzte und Zahnärzte den Überblick nicht verlieren, ist es ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls Unterstützung bei der Antragstellung in Anspruch zu nehmen. Die Planung einer Niederlassung und der Start in die Selbstständigkeit können auf diese Weise erheblich erleichtert werden.
Erste Orientierung bei KBV und KV und Förderdatenbank des Bundes
Das Online-Portal der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) www.lass-dich-nieder.de enthält umfassende Informationen für Ärzte zu den wichtigsten Hilfen und Förderprogrammen auf Bundes- und Länderebene. Zahnärzte finden entsprechende Unterstützung unter www.dents.de/infowelt/existenzgruendung. Erste Anlaufstelle für grundlegende Informationen und Beratungsangebote sind die jeweiligen Kassen(zahnärztlichen) Vereinigungen (KVen/KZVen), wobei insbesondere die KVen niederlassungswillige Ärzte neben finanziellen Förderangeboten häufig auch mit einer betriebswirtschaftlichen Beratung sowie bei der Suche nach geeigneten Übernahmepraxen oder nach Personal (z.B. Stellen- und Praxisbörsen) unterstützen.
Bei geplanten Investitionen, etwa im Bereich Neubau, energetische Gebäudesanierung oder Barrierefreiheit, empfiehlt sich die gezielte Suche in der Förderdatenbank des Bundes (www.foerderdatenbank.de). Viele der gelisteten Förderungen, wie zinsgünstige Darlehen und Bürgschaften, Betriebsmittelkredite, geförderte Beratungen und Qualifizierungsmaßnahmen, stehen auch Angehörigen der Freien Berufe offen. Professionelle Gründungsberatungen durch spezialisierte Berater oder Qualifizierungsmaßnahmen sind häufig ebenfalls förderfähig und können entscheidend dazu beitragen, dass der Traum von der eigenen Praxis Wirklichkeit wird.
Verschiedene Fördertöpfe kombinieren!
Insbesondere in unterversorgten oder drohend unterversorgten Regionen stehen zum Teil sehr umfangreiche Unterstützungen der KVen zur Verfügung. Dabei sind die Zuschüsse u.a. für die Neugründung oder Praxisübernahme oder die Errichtung einer Nebenbetriebsstätte häufig mit weiteren Unterstützungsangeboten wie z.B. Förderprogrammen der Landesregierungen kombinierbar. Einzelne Kommunen in unterversorgten ländlichen Gebieten fördern die Niederlassung durch Prämien, kostenlose Praxisräume oder Wohnungen oder unterstützen bei der Suche nach passenden Immobilien.
Hausbank als Ansprechpartner in Finanzierungsfragen
Auf dem Weg zur eigenen Praxis gilt die Finanzierung neben der Entwicklung eines realistischen Praxiskonzepts als eines der größten Hindernisse, insbesondere angesichts des Trends zu höherpreisigen Praxen. Die Beantragung von Krediten und Bürgschaften, wie beispielsweise zinsgünstige KfW-Darlehen speziell für Gründer, erfolgt in der Regel über die Hausbank. Eine fundierte Beratung durch Finanzinstitute, die mit den komplexen Rahmenbedingungen des Heilberufemarktes vertraut sind, ist von Vorteil. In der Regel verfügen Banken mit Spezialisierung im Heilberufebereich nicht nur über die erforderliche Fachkompetenz und Erfahrung, sondern auch über speziell auf Ärzte und Zahnärzte zugeschnittene Leistungen und Angebote.
Kommentar:
Viele der auf den Heilberufebereich spezialisierten Finanzinstitute bieten mit der Online-Datenbank Atlas Medicus und den angegliederten Planungs- und Beratungstools wertvolle und unkomplizierte Unterstützung – angefangen von umfangreichen Informationen und Daten nach Fachgruppe und Region (einschließlich der Fördermöglichkeiten), über die Standort- bzw. Wettbewerbsbetrachtung, die Investitions-, Finanz- und Liquiditätsplanung bis hin zur automatisierten Businessplanerstellung und Praxiswertermittlung.
Erfolgreich durchstarten mit dem Atlas Medicus Praxisplaner
Der Atlas Medicus Praxisplaner bildet im Vorfeld der Niederlassung nicht nur Investitionen und Finanzierungskonzepte ab, sondern stellt auch die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben einschließlich der Entwicklung der Zinsbelastung und Restschulden transparent dar. Mit nur wenigen Klicks ist es darüber hinaus möglich, verschiedene Praxiskonzepte durchzuspielen und zu vergleichen, wodurch der Entscheidungsprozess erleichtert wird. Wie stellt sich der Erfolg der Praxis in den kommenden Jahren als Einzelpraxis oder alternativ als fachrichtungsgleiche oder -übergreifende Kooperation dar? Wie wirkt sich die Einstellung eines ärztlichen Mitarbeiters auf das Ergebnis aus? Welcher Mindestumsatz ist für das Praxiskonzept erforderlich? Wie positioniert sich die Praxis im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt oder im Benchmarking? Alle wichtigen Informationen und Kennzahlen sind mit einem Planungshorizont von fünf Jahren oder mehr übersichtlich dargestellt. Erhöhte Sicherheit bietet dabei eine ganzheitliche Betrachtung, die auch die Ausgaben für die private Vorsorge und Lebenshaltung und für Steuern sowie private Einnahmen berücksichtigt.
Quellen: