Urologie in Deutschland: Wo liegen die höchsten Umsatzpotenziale?

Urologie in Deutschland: Wo liegen die höchsten Umsatzpotenziale?

Mit einem durchschnittlichen jährlichen Gesamthonorarpotenzial von fast 464.000 Euro je Vertragsarzt sind Urologen in Hamburg Spitzenreiter im Vergleich aller 17 Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Dies geht aus den aktuellen Zahlen der Heilberufedatenbank Atlas Medicus hervor. Der bundesweite Vergleich zeigt dabei zum Teil erhebliche Abweichungen (vgl. Abb.). Neben Hamburg zählen auch Westfalen-Lippe (461.000 Euro), Niedersachsen (457.000 Euro) und Bayern (456.000 Euro) zu den Top-Regionen. Leicht überdurchschnittliche Einkommenschancen ergeben sich darüber hinaus in Bremen und Baden-Württemberg.

Demgegenüber ist die Ausgangsposition für Urologen im Saarland und in Thüringen besonders schlecht. Hier liegt das Umsatzpotenzial mit rund 365.000 und 347.000 Euro um mehr als 15% unter dem Bundesdurchschnitt. Gegenüber den Kollegen in Hamburg ergibt sich ein jährliches Minus von rund 99.000 bzw. 117.000 Euro.

Abb. Regionale Abweichungen der Umsatzpotenziale der Urologen vom Bundesdurchschnitt 2022

Umsatzpotenziale niedergelassener Urologen: 17 KV-Regionen im Vergleich (Stand 12/2022)

Quelle: ATLAS MEDICUS; REBMANN RESEARCH

 

Kommentar:

Niedrigere Umsätze bedeuten nicht zwangsläufig auch eine schlechtere Rentabilität. Entscheidend ist nicht nur die Höhe der erzielten Einnahmen, sondern auch die Umsatzrentabilität. So können Regionen mit Umsatzeinbußen diese durch ein unterdurchschnittliches Betriebskostenniveau (teilweise) wieder wettmachen. Die Regionalauswertung der Kennzahl Gewinn ergibt deshalb eine abweichende Positionierung der Regionen. Spitzenreiter beim durchschnittlichen Gewinn je Urologe ist Bayern, gefolgt von Hamburg, Westfalen-Lippe und Brandenburg, während Urologen in Thüringen, Nordrhein und dem Saarland am schlechtesten abschneiden. Bayerische Urologen haben pro Jahr im Schnitt fast 44.000 Euro mehr in der Tasche als ihre Kollegen im Saarland.

Quellen:

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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