USA reichen offiziellen Austritt aus der WHO ein

USA reichen offiziellen Austritt aus der WHO ein

Die USA haben offiziell die Unterlagen für ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei den Vereinten Nationen eingereicht. Da eine 12-monatige Kündigungsfrist eingehalten werden muss, wird der Austritt am 22.1.2026 wirksam.

Trump begründet Austritt mit unfairer Behandlung

Dieser Schritt ist derzeit in vielen Medien präsent. Laut der Tagesschau hatte US-Präsident Donald Trump bereits im Mai während der Corona-Pandemie den Abbruch der Beziehungen zur WHO verkündet. Er wirft der Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben, unter dem Einfluss Chinas zu stehen und wichtige Reformen nicht durchgeführt zu haben. Trump kritisiert zudem die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Höhe der Zahlungen der USA an die WHO. Tatsächlich sind die USA der größte Geldgeber der Organisation: Zwischen 2022 und 2023 steuerten sie 1,28 Mrd. US-Dollar bei, was insgesamt 18% des Gesamtbudgets der WHO entspricht.

Auswirkungen auf die globale Gesundheitsvorsorge

Die WHO wurde im Jahr 1948 gegründet und ist die größte Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der weltweiten Förderung der Gesundheit sowie der Bekämpfung globaler Gesundheitskrisen, koordiniert die internationale Zusammenarbeit, sammelt epidemiologische Daten und entwickelt Impfstoffe. Mit dem Austritt der USA werden der WHO nicht nur finanzielle Mittel fehlen, sondern auch wissenschaftliche Expertise.

Internationale Kritik am US-Austritt

Der geplante Austritt der USA stößt weltweit auf scharfe Kritik. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor den Folgen: Ohne die USA werde es schwieriger, Ländern zu helfen, die von Epidemien oder Umweltkatastrophen betroffen sind. Besonders gefährdet seien Kinder in Entwicklungsländern. Indessen kündigte China an, die WHO weiterhin zu unterstützen. Deutschland und weitere Mitgliedsstaaten wollen versuchen, Trump umzustimmen.

 

Kommentar:

Der WHO könnten mit dem US-Austritt massive Finanzlücken entstehen. Bereits jetzt hat die Organisation Schwierigkeiten, alle Gesundheitskrisen zu bewältigen. Derzeit bekämpft sie 42 Krisen weltweit, darunter den Mpox-Ausbruch in Afrika, die Hungerkrise im Südsudan und die humanitäre Notlage im Gazastreifen. Ob und wie diese Aufgaben künftig finanziert werden, bleibt unklar. Ferner sind wichtige Programme zur Bekämpfung von Krankheiten wie HIV, Tuberkulose und Malaria gefährdet.

Der Austritt der USA aus der WHO ist nicht nur eine politische Demonstration, sondern eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen für die globale Gesundheitsvorsorge. Trump argumentiert mit finanziellen Ungerechtigkeiten, doch die USA tragen als führender Akteur in der Weltgesundheit eine Verantwortung, die über monetäre Aspekte hinausgeht. Der internationale Austausch von Gesundheitsdaten und wissenschaftlicher Expertise ist essenziell, um Pandemien frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Ohne die USA wird diese Aufgabe erheblich erschwert. Als problematisch erweist sich zudem die Gefahr eines Dominoeffekts, die von der Entscheidung der USA ausgeht. So hat mittlerweile auch Argentinien seinen Austritt erklärt. Sollten die Austritte weiter Schule machen, könnte dies zu einer massiven Schwächung der Organisation führen.

Quellen:

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
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