VDÄPC veröffentlicht Operations- und Behandlungsstatistik 2022

VDÄPC veröffentlicht Operations- und Behandlungsstatistik 2022

Unabhängig des Eingriffs sind mit einer Gesamtzahl von 93.853 (vgl. Abb.) alle ästhetischen Behandlungen im Jahr 2021 um rund 15% angestiegen, vor allem Behandlungen mit Botulinumtoxin, Hyaluron und Fillern sowie Fettabsaugungen. Das ergibt die aktuelle Operations- und Behandlungsstatistik 2022 der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgie (VDÄPC). Der Anteil der Frauen liegt mit 86,8% knapp sieben Mal höher als der der Männer (13,2%). Hauptgründe für die außerordentliche Entwicklung sind laut Erhebung mit Homeoffice, Maske tragen und Videokonferenzen häufig Corona assoziiert.

Gesamtzahl der ästhetischen Eingriffe

Gesamtzahl der ästhetischen Eingriffe

Am meisten gefragt sind Behandlungen im Gesicht

Die Menschen wollen wieder ansprechend aussehen, oftmals verbunden mit der Aussage, wieder das Aussehen vor der Corona-Pandemie zu erlangen. Dabei sind vorgenommene Behandlungen im Gesicht auf dem Spitzenplatz. Diese unterteilen sich in absteigender Reihenfolge (Top 5) in Faltenunterspritzung mit Botulinumtoxin (27.018 Eingriffe), Behandlungen mit Hyaluron und Fillern (21.574 Eingriffe), Fettabsaugungen (+32,6%), Lippenkorrekturen (+25,7%) und Brustvergrößerungen (+22%).

Minimalinvasive Verfahren vor allem gegen Falten

Hinzukommen sogenannte minimalinvasive Eingriffe wie die Entfernung von kleinen Fältchen um Mund und Augen, deren Anzahl um 13,8% zugelegt hat. Die Behandlungen mit Hyaluron sind insgesamt um 15% gestiegen, die Faltenunterspritzung mit Botulinumtoxin um 11,5%. Mittlerweile sind laut Statistik alle Bevölkerungsschichten bei den Behandlungen vertreten. Die VDÄPC betont in diesem Zusammenhang bei der Wahl eines Spezialisten auf das Vorhandensein eines Facharzttitels zu achten.

Welche Unterschiede zeigen sich zwischen Männern und Frauen?

Bei den Frauen sind am meisten Lippenkorrekturen nachgefragt, die einen Anstieg zum Vorjahr um 26,4% verzeichnen. Eine weitere Behandlung, die das weibliche Geschlecht deutlich häufiger in Anspruch genommen hat, ist mit einer Zunahme von 14,3% die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure und Fillern.

Männer lassen am häufigsten Optimierung der Gesichtspartien wie die Jawline-Konturierung oder Behandlungen der Mimikfalten vornehmen. 24,4% der Eingriffe waren minimalinvasive Behandlungen. Einen deutlichen Anstieg von 30,6% verzeichneten Botulinumtoxin-Behandlungen.

Ästhetisch-plastische Behandlungen vorwiegend zur Fettabsaugung

Bei beiden Geschlechtern fand im Bereich der ästhetisch-plastischen Eingriffe im vergangenen Jahr ebenfalls ein Anstieg um rund 17% statt. Als besonders beliebt zeigte sich die Fettabsaugung, die bei Frauen um 31,5 und bei Männern sogar um 36,3% zulegte.

Ästhetisch-plastische Eingriffe bei Frauen und Männern

Frauen

Männer

1. Fettabsaugung (5.175)1. Oberlidstraffung (1.710)
2. Brustvergrößerung (4.759)2. Fettabsaugung (1.490)
3. Oberlidstraffung (2.836)3. Bauchstraffung (1.040)
4. Brustverkleinerung (2.252)4. Gynäkomastie (856)
5. Intimchirurgie (1.981)5. Rhinoplastik (682)

 

Kommentar:

Insgesamt zeigt die Statistik einen Trend zu gezielten Kombibehandlungen, was dem VDÄPC zufolge auf gestiegene Ansprüche der Patienten an das eigene Aussehen hindeutet. Ein Beispiel für eine solche nachgefragte Kombibehandlung ist die Köperformung mithilfe von Liposuktion und Lipofilling. Aus der Studie geht zudem hervor, dass sich pandemiebedingt weiterhin steigende Motivationsfaktoren auch künftig konsolidieren werden. Ferner gehen die Experten davon aus, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit in Zukunft als Kriterium bei der Arztwahl an Bedeutung gewinnen wird. Eine weitere Entwicklung, die erwartet wird, sind steigende Preise für ästhetische Eingriffe aufgrund der zunehmenden Inflationsrate.

Quelle: Alexandra Schweickardt, VDÄPC

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