Verbreitung moderner, digitaler Geräte in Deutschlands Zahnarztpraxen

Verbreitung moderner, digitaler Geräte in Deutschlands Zahnarztpraxen

ADDE Survey 2023 gibt Einblick in Neuanschaffungen

Der europäische Dentalhandelsverband ADDE und der europäische Dentalindustriedachverband FIDE veröffentlichen jährlich den ADDE Survey. Die darin enthaltenen Daten geben Einblick in die aktuellen Entwicklungen und Trends der europäischen Dentalindustrie. Auch der aktuelle ADDE Survey 2023 liefert unter anderem wieder interessante Daten zur Verbreitung moderner digitaler Technik in den verschiedenen europäischen Ländern, beispielsweise zu Neuinstallationen von Behandlungseinheiten, CAD/CAM-Systemen, Intraoralscannern und moderner Röntgentechnik.

Intraoralscanner in Frankreich deutlich stärker nachgefragt als in Deutschland

Wie die ADDE-Zahlen belegen, sind die deutschen Zahnärzte vergleichsweise zurückhaltend bei der Anschaffung moderner Dentaltechnik. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn die absoluten Gerätezahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt werden.

Besonders zögerlich zeigen sich die deutschen Zahnarztpraxen bei Investitionen in Intraoralscanner: Während im Jahr 2022 in Frankreichs Zahnarztpraxen 3.000 Intraoralscanner neu installiert wurden, waren es in Deutschland lediglich 681. Im Vereinigten Königreich wurden 784 Intraoralscanner neu angeschafft. Auf 100.000 Einwohner umgerechnet waren es in Frankreich mit 4,42 mehr als fünfmal so viele Neu-Geräte als in Deutschland (0,82). Im Vereinigten Königreich waren es 1,16 Intraoralscanner je 100.000 Einwohner. Auch bei der Anschaffung moderner dentaler Röntgengeräte zeigen sich einige europäische Nachbarn deutlich investitionsfreudiger als die Deutschen: Während in Deutschland insgesamt 4.510 Geräte neu installiert wurden (5,42 Geräte je 100.000 Einwohner), waren es in Spanien 6.010 (12,67) – ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt also mehr als doppelt so viele.

Deutschland führend bei der Installation von CAD/CAM-Geräten

Deutlich besser ist die Nachfragesituation in Deutschland hingegen bei CAD/CAM-Systemen. Hier wurden im Jahr 2022 in Deutschland 1.049 Geräte neu angeschafft (1,26 Geräte je 100.000 Einwohner, Frankreich: 0,69, Vereinigtes Königreich: 0,12). Bei der Neuanschaffung von Behandlungseinheiten führen die deutschen Zahnärzte zwar in absoluten Zahlen (4.324 Geräte), finden sich jedoch bei den in Relation zur Einwohnerzahl gesetzten Zahlen mit 5,2 neuen Behandlungseinheiten je 100.000 Einwohner lediglich im Mittelfeld. Hier führen die italienischen Zahnärzte mit 7,7 Geräten je 100.000 Einwohner deutlich.

 

Kommentar:

Die hohe Zahl der neu installierten Behandlungseinheiten belegt, dass die deutschen Zahnärzte nicht grundsätzlich vor Investitionen zurückschrecken, schließlich kostet eine gut ausgestattete Behandlungseinheit etwa 35.000 Euro – in etwa ebenso viel wie ein guter Intraoralscanner. Allerdings scheinen viele Zahnärzte eher auf bekannte als auf neue Technik zu setzen. Darauf deutet die vergleichsweise geringe Zahl an Neuinstallationen von digitalen intraoralen Scannern in deutschen Zahnarztpraxen. Dabei ermöglichen gerade diese Geräte einen durchgehend digitalen Workflow und verbessern die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern bei der Herstellung von Zahntechnik entscheidend.

Die ADDE-Daten werden übrigens auch gestützt durch eine Exevia-Umfrage vom Herbst 2021 zum Investitionsverhalten von Zahnärzten in verschiedenen europäischen Ländern (siehe unsere News vom 15.6.2022).

Nähere Informationen zu den bei der Geräteanschaffung erforderlichen Investitionssummen und zur Amortisationsdauer bei Neuinvestitionen bzw. Ersatzbeschaffungen liefert der Atlas Medicus ROI-Planer. Der Atlas Medicus Marktatlas hingegen bietet mit seinen vielfältigen Filterfunktionen unter anderem auch detaillierte Informationen zur regionalen Verbreitung dentaler Gerätetechnik in Zahnarztpraxen, beispielsweise von CAD/CAM-Systemen oder moderner Röntgentechnologie (Digitalröntgen, Computer-Tomograf, Panorama-Röntgen).

Quelle: ADDE Survey 2023

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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