Versicherte stehen der Delegation ärztlicher Leistungen positiv gegenüber

Versicherte stehen der Delegation ärztlicher Leistungen positiv gegenüber

Gesetzlich Krankenversicherte sind für eine stärkere Einbindung von nichtärztlichem Personal in das Versorgungsgeschehen – insbesondere in Hausarztpraxen. Dies geht aus einer repräsentativen Versichertenbefragung des GKV-Spitzenverbandes hervor. Dabei kam die Umfrage zum Ergebnis, dass 44% der Befragten eine umfassende Unterstützung der Ärzte durch Pflegefachkräfte für zielführend halten. 45% (insbesondere ältere/chronisch Kranke sowie Versicherte in ländlichen Regionen) befürworten, dass Pflegefachkräfte selbstständig Teilaufgaben in der medizinischen Versorgung übernehmen. Ein weiterer Teil der Befragung zeigt, dass nichtärztliche Praxismitarbeiter bereits viele Aufgaben selbstständig übernehmen. Dies gilt vor allem in Hausarztpraxen, wo ein Viertel der GKV-Patienten ausschließlich von nichtärztlichem Personal betreut wurde. In den Facharztpraxen lag dieser Anteil mit 13% deutlich niedriger.

 

Kommentar:

Wie die Versichertenbefragung zeigt, gibt es in Sachen Delegation weiter Luft nach oben. Erweiterte Kompetenzen für MFA und Pflegekräfte wären dazu geeignet, Ärzte zu entlasten und könnten so die Folgen des Ärztemangels abschwächen. Darüber hinaus würden sie auch zu einer Aufwertung der nichtärztlichen Berufsbilder in den Praxen führen und somit dem Fachpersonalmangel entgegenwirken. Eine erweiterte Delegation ist jedoch nicht ohne weiteres umsetzbar. Sie setzt regulatorische Änderungen voraus, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Daneben sind eine entsprechende Qualifikation und regelmäßige Fortbildungen der MFA erforderlich.

Quelle: GKV-Spitzenverband – GKV-Versichertenbefragung: Versicherte wünschen sich stärkere Einbindung von nicht-ärztlichem Praxispersonal

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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