Was ist dem ärztlichen Nachwuchs wichtig?

Was ist dem ärztlichen Nachwuchs wichtig?

Welche Erwartungen habe ich an den Beruf als Arzt? Wie möchte ich arbeiten? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen des vierjährlichen Berufsmonitorings durch die Universität Trier an Nachwuchsmediziner gestellt. Beauftragt wurde die Studie durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Kooperation mit dem Medizinischen Fakultätentag und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland. Anders als in den Vorjahren konnten auch angehende Mediziner aus Frankreich und der Schweiz teilnehmen. Die wichtigsten Ergebnisse aus Deutschland sollen hier kurz vorgestellt werden.

Erwartungen an den Beruf als Arzt

Wie in den Vorjahren ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Nachwuchskräfte von herausragender Bedeutung. Daneben sind für 83% der befragten Medizinstudenten geregelte Arbeitszeiten wichtig. Gleichzeitig besteht der Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen (81%). Als Arzt in der eigenen Praxis zu arbeiten ist für 55% der Responder denkbar – das entspricht einem leichten Plus von 3 Prozentpunkten im Vergleich mit der Befragung von 2018. Ob in der eigenen Praxis, in Kooperation oder im Krankenhaus, die neue Generation an Ärzten will mehrheitlich im Team arbeiten.

Niederlassung und Anstellung

73% der 8.600 Medizinstudierenden können sich eine vertragsärztliche Tätigkeit als niedergelassener Arzt vorstellen. Dabei liegt die Bereitschaft zur fachärztlichen Versorgung mit 71% deutlich über der hausärztlichen Versorgung (43%). Auch der seit Jahren anhaltende Trend zur Anstellung wird den Befragungsergebnissen zufolge in den kommenden Jahren weiter verstärkt werden. Insgesamt 96% der Studierenden im Bundesgebiet können sich das Arbeiten in Anstellung vorstellen.

 

Kommentar:

Angesichts des Fachkräftemangels wird das Wissen um die Bedürfnisse der jungen Generation immer wichtiger. Auf Basis der Kenntnisse können sich Praxen, medizinische Versorgungseinrichtungen oder Krankenhäuser gegenüber der Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dies kann gelingen, indem das Arbeitsumfeld in der ambulanten und stationären Versorgung auf die Bedürfnisse der neuen Ärztegeneration angepasst wird. Stichwort familienfreundliche und flexible Arbeitszeiten.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung – New Work in Health Care: Erwartungen künftiger Medizinergenerationen

Stefanie Gorr
Autor Stefanie Gorr
Arrow right icon