Allgemeinmediziner, hausärztliche Internisten und Kinderärzte haben viele Gemeinsamkeiten. Sie sind erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen und Prävention, übernehmen eine wichtige Koordinationsfunktion, kennzeichnen sich durch ein breites Wissen und Leistungsangebot und begleiten ihre Patienten langfristig und ganzheitlich. Doch trotz dieser relativ ähnlichen Aufgabenprofile ergeben sich Abweichungen bei einigen zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen. Dies geht aus einer vergleichenden Auswertung aus Atlas Medicus hervor.
Hausarztinternisten liegen beim Gewinn vorn
Der Vergleich der Durchschnittswerte je Fachgruppe zeigt, dass hausärztliche Internisten beim Gesamtjahresumsatz mit über 400.000 Euro vorn liegen. Kinder- und Jugendärzte erzielen rund 20.000 Euro und Allgemeinmediziner rund 40.000 Euro weniger. Beim durchschnittlichen Gewinn ergibt sich zwischen Kinder- und Jugendärzten und Allgemeinmedizinern nur ein geringer Unterschied. Hausarztinternisten haben hier einen klaren finanziellen Vorteil: Sie heben sich durch ein im Vergleich zu den allgemeinmedizinischen und pädiatrischen Kollegen erhöhtes Gewinnplus von fast 21 bzw. 18% hervor (vgl. Abb.).
Abb. Haus- und Kinderärzte: Umsatz, Kosten und Gewinn im Vergleich (Westdeutschland)
Stand 12/2023
Hinweis: vom ausgewiesenen Gewinn sind noch Steuern, Aufwendungen für private Vorsorge und gegebenenfalls Tilgungsleistungen für Praxiskredite abzuziehen.
Quelle: ATLAS MEDICUS Grafik: RR
Kommentar:
Die Umsatzrentabilität der hausärztlichen Internisten liegt mit 53,68% nur geringfügig über dem Wert der Allgemeinmediziner (53,14%) und Pädiater (51,54%). Parallelen zeigen sich auch bei den Gesamtfallzahlen (GKV, PKV + HZV). In der Durchschnittsbetrachtung versorgen alle drei Facharztgruppen pro Quartal jeweils rund 1.010 bis 1.070 Fälle (GKV, HZV + PKV), wobei die Abweichungen auch bei den Privatfällen gering sind. Kinder- und Jugendärzte liegen mit 132 Privatfällen pro Quartal und Arzt vor den hausärztlichen Internisten (100) und den Allgemeinmedizinern (97).
Spezialisierte Leistungen zahlen sich aus
Aus den Daten lässt sich schließen, dass sich das Gewinnplus bei den hausärztlichen Internisten auf einen im Vergleich zu den anderen beiden Fachgruppen höheren Umsatz je Fall zurückführen lässt. Dies deckt sich damit, dass die Vertreter der Fachgruppe aufgrund ihrer Qualifikation häufiger spezifische Leistungen anbieten und abrechnen.
Quelle: ATLAS MEDICUS