Zahl der Pflegebedürftigen steigt weiter

Zahl der Pflegebedürftigen steigt weiter

Die Überalterung der Bevölkerung zeigt sich auch in der Entwicklung der Pflegebedürftigkeit. 4,96 Mio. Menschen waren laut dem Statistischen Bundesamt Ende 2021 pflegebedürftig. Das entspricht einer deutlichen Zunahme von 20% bzw. 0,83 Mio. Pflegebedürftigen. Ein Teil des Anstiegs ist noch immer auf die Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs in 2017 zurückzuführen. Insbesondere der Anteil der Menschen mit geringer Beeinträchtigung der Selbstständigkeit (Pflegegrad 1) war bislang teilweise noch nicht erfasst. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts waren dies allein 160.000 Menschen.

Versorgung der Pflegebedürftigen im Detail

Die überwiegende Mehrheit der Pflegebedürftigen wird in der eigenen Häuslichkeit versorgt. Die Pflege durch Angehörige macht dabei den größten Anteil aus. Ende 2021 waren 2,55 Mio. Menschen auf die Angehörigenpflege angewiesen. Pflege- und Betreuungsdienste versorgten hingegen „lediglich“ 1,05 Mio. Pflegebedürftige, teilweise auch in Ergänzung zur Unterstützung aus den Familien. Rund 800.000 (16%) der Pflegebedürftigen wurden zudem in Pflegeheimen versorgt.

Abb. Verteilung der häuslichen Pflege in Deutschland Dezember 2021

Verteilung der häuslichen Pflege in Deutschland

 

Kommentar:

Die demografische Entwicklung wird die Pflege in den kommenden Jahren vor noch größere Herausforderungen stellen. Insbesondere Versorgungsstrukturen, die eine möglichst lange Betreuung zu Hause ermöglichen, werden gefragt sein. Dies zeigt sich schon jetzt. Innerhalb eines Jahres (Stand Dezember 2021) sind die ambulanten Pflegedienste um 6,5% (+64.000) gewachsen, wo hingegen stationäre Pflegeeinrichtungen leicht rückläufig waren.

Quelle: DESTATIS – 5 Millionen Pflegebedürftige zum Jahresende 2021

Stefanie Gorr
Autor Stefanie Gorr
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