Zahl der Zahnzusatzversicherungen wächst weiter

Zahl der Zahnzusatzversicherungen wächst weiter

Die Entwicklungen bei den Zahnzusatzversicherungen wirken sich weiterhin positiv auf den Gesamtmarkt der Zahnersatzleistungen aus – insbesondere vor dem Hintergrund, dass private Haushalte (nach der GKV) der zweitwichtigste Kostenträger für zahnmedizinische Leistungen sind. Zusatzversicherungen liegen daher seit Jahren im Trend. Ende 2022 besaßen deutschlandweit rund 18,4 Mio. Menschen eine Zusatzversicherung für Zahnbehandlungen. Das veröffentlichte der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in ihrem Zahlenportal.

In 2022 wurden rund 612.000 neue Zahnzusatzversicherungen abgeschlossen (+3,4% zum Vorjahr), deren Tarife in der Regel Leistungen für Zahnersatz, gelegentlich auch für Zahnbehandlung, Inlays und/oder Kieferorthopädie beinhalten. Insgesamt wurden im Jahr 2022 von den PKV-Versicherungsleistungen (Pflicht- und Zusatzversicherte) in Höhe von 4.864,8 Mio. Euro erbracht. Davon entfielen 2.819,5 Mio. Euro auf Zahnersatz und 329,6 Mio. Euro auf kieferorthopädische Leistungen.

Im Jahr 2022 hatten insgesamt 9,5 Mio. Frauen eine Zahnzusatzversicherung, das entspricht einem Plus von über 300.000 im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Männern lag der Zuwachs ebenfalls bei über 300.000 von 7,1 Mio. (2021) auf 7,5 Mio. im Jahr 2022.

Die Zahl der Zahnzusatzversicherungen für Kinder entwickelt sich tendenziell rückläufig. Im Jahr 2022 waren es 1.507.700 (-6.600 zum Vorjahr). Zahnzusatzversicherungen für Kinder werden insbesondere zur Abdeckung von kieferorthopädischen Leistungen abgeschlossen.

Zahnersatz macht den größten Teil der Versicherungsleistungen aus

Im Jahr 2022 entfielen 4,86 Mio. Euro auf private Versicherungsleistungen im Zahnbereich, was einem Plus von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit 2,8 Mio. Euro machen dabei Versicherungsleistungen für Zahnersatz den größten Anteil aus, gefolgt von Zahnbehandlungen mit 1,7 Mio. Euro und Kieferorthopädie mit 0,3 Mio. Euro. Sonstige Versicherungsleistungen im Zahnbereich belaufen sich auf knapp 0,1 Mio. Euro.

 

Kommentar:

Insgesamt hatten im Jahr 2022 fast 3 Mio. Menschen in Deutschland eine Zusatzversicherung in Ergänzung zum bestehenden GKV-Schutz. Den größten Anteil davon nehmen Zahnzusatzversicherung mit knapp 81% ein (2021 77%). Dieser Zuwachs zeigt weiterhin den hohen Bedarf an Zahnzusatzversicherungen. Denn wer beispielsweise Zahnersatz benötigt, muss oft tief in die Tasche greifen, was auch der aktuelle BARMER Zahnreport bestätigt. Der durchschnittliche Eigenanteil für Zahnersatz und Zahnkronen im Jahr 2022 lag zwischen 858,90 Euro (Bayern) und 413,82 Euro (Sachsen-Anhalt). Durch den Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung sind diese privaten Zuzahlungen zumeist gedeckt. Zudem können über private Zahnzusatzversicherungen auch Leistungen abgedeckt werden, für die die GKV üblicherweise nicht aufkommt, wie beispielsweise kieferorthopädische Behandlungen für Erwachsene.

Siehe auch News vom 29.9.2023 und 3.2.2023

Quellen:

 

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
Arrow right icon