Zahnärzte müssen nicht nur erstklassige fachliche Leistungen garantieren, sie müssen ihre Praxis auch wie ein Unternehmen führen. Um die Wirtschaftlichkeit der eigenen Praxis zu verbessern, sollte ein Praxisinhaber einige Tipps bei der Abrechnung und beim Praxismanagement berücksichtigen.
Tipp 1: Das Leistungsspektrum dem Patienten näher bringen
Patienten nehmen höherwertige Leistungen (Premiumleistungen) eher in Anspruch, wenn sie durch den Zahnarzt selbst über diese und deren Vorteile aufgeklärt und informiert werden ö so die Erfahrungen aus dem Praxisalltag. Die GOZ schreibt zudem die Aufklärung der Patienten durch den Behandler selbst vor (GOZ § 2 Abs. 1 und 2).
Tipp 2: Honorarvereinbarung genauer kalkulieren
Oft wird das Potenzial von Honorarvereinbarungen nach GOZ § 2 Abs. 1, 2 und 3 nicht richtig eingeschätzt. Grundlage hierfür ist die genaue Berechnung des Stundensatzes. Anschließend können entsprechend des errechneten Stundensatzes die Honorarvereinbarung sowie die Heil- und Kostenpläne kalkuliert werden.
Tipp 3: Höhere Faktoren abrechnen und dies begründen
Die häufigere Abrechnung eines „begründeten 3,5-fachen Faktors“ erhöht auf lange Sicht die Chancen, dass der Gesetzgeber den GOZ-Punktewert an die GOA anpassen wird.
Die konkrete Begründung der Abrechnung bzgl. höherer Gebührenfaktoren sichert Ihre Liquidität. Präzise Begründungen machen die Behandlung für Krankenversicherungen und/oder Patienten transparent, der Zusatzaufwand für nachträgliche Erklärungen hinsichtlich des erhöhten Verwaltungsaufwandes bleibt erspart und die Kostenerstattung wird nicht verzögert.
Tipp 4: Praxismanagement optimieren
Teures Praxispersonal, vorübergehend leerstehende Behandlungsräume – diese und ähnliche Faktoren bringen erhebliche Kosten mit sich. Eine professionelle Zahnreinigung, die nicht vom Arzt persönlich erbracht werden muss, sondern von gutem Fachpersonal durchgeführt werden kann, schöpft die freien Kapazitäten optimal aus. Reduzieren Sie Ihre Kosten durch die aktive Bewerbung von weiteren Leistungsangeboten in Ihrer Praxis.
Tipp 5: Ratenzahlungen anbieten
Zunehmend steigt die Zahl derjenigen Patienten, die Premiumleistungen wünschen. Damit der Patient die oft teureren Leistungen auch bezahlen kann, sollten Sie ihm Finanzierungsmöglichkeiten anbieten. Ratenzahlungspläne mit sechs kostenfreien Monaten werden häufig in Anspruch genommen. Aber auch Finanzierungspläne über einen längeren Zeitraum, oft bis zu 48 Monate, werden von den Patienten gerne gewählt.
Tipp 6: Qualitätsmanagement
Häufig wird das Qualitätsmanagement, trotz gesetzlicher Vorgaben im Praxisalltag, hinten angestellt. Eine Verbesserung der gesamten Praxisorganisation und des Patientenservices steigert die Effizienz der Praxis. Durch die Überprüfung der Standards, die Steuerung und Optimierung der Prozesse sowie Dokumentationen profitieren Sie mittel- bis langfristig.
Tipp 7: Factoring und Forderungsmanagement – den passenden Kooperationspartner finden
Oft richten sich die Konditionen der Dienstleister nach dem Umfang der Leistungen. Genaue Analysen des Zahlungsverhaltens der Patienten sowie die Formulierung von Erwartungen an den Anbieter helfen, das richtige Factoringmodell für die Praxis zu finden.
Quelle: ATLAS-ARZTINFO (Kapitel 7.2.6)
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