„Zahnarzt“ hat sich vom Männer- zum Frauenberuf entwickelt

„Zahnarzt“ hat sich vom Männer- zum Frauenberuf entwickelt

Frauenanteil in den letzten Jahren deutlich gestiegen

Die Zahnmedizin erfreut sich als Studienfach bei Frauen bereits seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Im Wintersemester 2021/22 haben sich insgesamt 8.116 Frauen und nur 3.145 Männer um die 1.499 verfügbaren Studienplätze im Fach Zahnmedizin beworben.

Entsprechend ist der Frauenanteil in der Zahnärzteschaft in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der Trend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt, wie die neusten Zahlen der Bundeszahnärztekammer belegen. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre stieg der Frauenanteil bei den Zahnmedizinern von rund 36% auf aktuell 47,5% (2021).

Bei den unter 45-jährigen Zahnmedizinern sind Frauen bereits in der Mehrheit

Während der Zahnarztberuf in der Altersgruppe 65+ noch ganz überwiegend (Stand 2021: 74%) von Männern ausgeübt wird, sind bei den unter 45-jährigen tätigen Zahnmedizinern die Frauen bereits in der Mehrheit, und bei der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen sind die Männer mit einem Anteil von 51% derzeit nur noch knapp in der Überzahl. Bei den unter 35-Jährigen sind Zahnärztinnen mittlerweile sogar bei einem Anteil von 63%.

Kommentar:

Aufgrund des großen Frauenanteils bei den Zahnmedizinstudierenden wird die Feminisierung des Berufs perspektivisch weiter zunehmen. Damit steigt auch die Nachfrage nach angestellter Tätigkeit und Teilzeitarbeit. Bereits jetzt sind in Praxen angestellte Zahnmediziner ganz überwiegend Frauen. Im Jahr 2021 waren insgesamt 22.794 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Praxen angestellt tätig, davon 14.605 Frauen. Dies entspricht einem Frauenanteil von 64%. Anstellungsmöglichkeiten bieten nicht nur größere Praxisstrukturen und zahnmedizinisch tätige Medizinische Versorgungszentren (zMVZ). Auch Einzelpraxen werden zunehmend als Mehrbehandlerpraxen betrieben. Seit 2019 haben niedergelassene Zahnärzte die Möglichkeit, bis zu vier in Vollzeit beschäftigte Zahnärzte anzustellen.

Weitere detaillierte Informationen zur Entwicklung der Studierendenzahlen und des Frauenanteils im Fach Zahnmedizin finden Sie im ATLAS MEDICUS® Infodienst unter der Rubrik „Allgemeine Marktinformationen/Nachwuchs“.

Quelle: Bundeszahnärztekammer: Statistisches Jahrbuch 2021/2022

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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