Einsparungen durch Parodontitis-Prävention

Einsparungen durch Parodontitis-Prävention

Parodontitis ist eine weltweit sehr verbreitete orale Erkrankung mit gravierenden Folgen für die Mundgesundheit, die gleichzeitig jedoch leicht zu vermeiden wäre. Laut KZBV leiden in Deutschland bundesweit fast 12 Mio. Erwachsene an einer schweren Form von Parodontitis. 30 bis 40% aller Zahnextraktionen stehen in Zusammenhang mit parodontalen Erkrankungen. Gingivitis (Zahnfleischentzündung/ Zahnfleischbluten) gilt als Vorstufe von Parodontitis. Eine Behandlung erfolgt jedoch zumeist erst, wenn es bereits zu einer Parodontitis gekommen ist.

Mit Hilfe einer konsequenten Gingivitis-Therapie, die bereits die Enstehung von Parodontitis verhindert, könnten allerdings Mrd. Euro eingespart werden. Dies ergab eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU), in Auftrag gegeben von der European Federation of Periodontology (EFP). Für die Analyse wurden verschiedene Zukunftszenarien modelliert und die jeweiligen Folgen auf die Gesamtkosten, den Return on Investment (ROI), den Gewinn oder Verlust von gesunden Lebensjahren und deren Kosten pro Jahr berechnet.

Bei Beibehaltung der aktuellen Behandlungsstrategie über die nächsten 10 Jahre beliefen sich die Gesamtkosten auf 21,9 Mrd. Euro bzw. 35 Euro pro gesundem Lebensjahr. Würde die Entstehung der Parodontitis durch entsprechende Präventionsmaßnahmen verhindert, könnten sich diese Kosten nahezu halbieren auf 11,8 Mrd. Euro bzw. 19 Euro je gesundem Lebensjahr. Wenn allerdings 9 von 10 an Parodontitis Erkrankten befundet und behandelt würden, verdreifachten sich die Kosten auf etwa 66,4 Mrd. Euro bzw. 104 Euro je gesundem Lebensjahr.

Quelle: The Economist – Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis

 

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