Medizintechnik: Gehalt und Benefits gewinnen an Bedeutung bei der Fachkräftegewinnung

Medizintechnik: Gehalt und Benefits gewinnen an Bedeutung bei der Fachkräftegewinnung
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Eine der zentralen Herausforderungen für Medizintechnikunternehmen ist die Gewinnung von Fach- und Führungskräften. Die Branche steht hierbei untereinander sowie mit der Gesamtwirtschaft in einem ausgeprägten Wettbewerb. Laut Fachkräftereport 2023/2024 der Deutschen Industrie- und Handelskammer ist die Medizintechnik mit einem Anteil von 27% der Unternehmen, die von einem Fachkräftemangel berichten, deutlich überdurchschnittlich von der Thematik betroffen (Gesamtwirtschaft 16%). Im Ringen um Fachkräfte ist es für Unternehmen entscheidend, Arbeitnehmern entsprechende Mehrwerte wie faire Gehälter oder attraktive Benefits zu bieten.

Anpassung der Gehaltsstrukturen elementar im Wettbewerb um Fachkräfte

In Branchen wie der Medizintechnik mit einem hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften spielt daher die monetäre Vergütung eine elementare Rolle. In der Vergangenheit war es üblich, eine Überprüfung der Gehälter in einem Abstand von zwei bis drei Jahren durchzuführen. Zwischenzeitlich hat sich in Zeiten der sich rasant entwickelnden Verbraucherpreise und des sich zuspitzenden Fachkräftemangels in puncto Vergütung eine größere Dynamik entwickelt als in den Vorjahren. Oftmals wird es dabei zunehmend erforderlich, Höhe und Struktur der Gehälter fortlaufend zu überprüfen, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Steigende Bedeutung von Benefits für die Fachkräftegewinnung und -bindung

Zudem gewinnt das Gewähren von betrieblichen Benefits eine immer größere Bedeutung für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Das höchste Budget für Benefits wird aktuell für den Bereich Flexibilität wie die flexible Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort aufgewendet. Weitere beliebte Bereiche sind die Mobilität sowie Gesundheit und Familie.

 

Kommentar:

Eine Kurzstudie von Kienbaum zeigt die zunehmende Dynamik in der Vergütungsentwicklung. Als Ergebnis hat sich die tatsächlich durchgeführte Erhöhung der Fixvergütung im Bereich der Hightech und Medizintechnik von 2 bis 3% aus den Vorjahren hin zu einem Durchschnitt von 3,2 bis 5,2% entwickelt. Die Top drei der Positionen mit der höchsten Vergütungsentwicklung bewegt sich sogar im Bereich von 5,4 bis 6,5%. In den vergangenen Jahren am meisten entwickelt hat sich die Vergütung von Regulatory Affairs Managern, die laut Studie im Durchschnitt 119.500 Euro verdienen. Es folgen Medizinische Berater (Ø 85.900 Euro) und OP-Produktspezialisten (Ø 67.900 Euro).

Die steigende Bedeutung von Benefits kann auch durch eine SPECTARIS Branchenanalyse unterstrichen werden. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (55%) investieren inflationsbereinigt einen höheren Betrag in Benefits als noch vor 3 Jahren. Lediglich 9% der Unternehmen haben ihre Investitionen für Benefits reduziert.

Quellen:

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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